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Dänische Regierungschefin: Grönland-Besuch von US-Repräsentanten "inakzeptabel"
Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen hat den inmitten wiederholter Annektionsdrohungen von US-Präsident Donald Trump anstehenden Grönland-Besuch von Repräsentanten Washingtons scharf kritisiert. Die geplanten Visiten unter anderem vom nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und der Frau von US-Vizepräsident JD Vance setzten sowohl Grönland als auch Dänemark unter "inakzeptablen" Druck, kritisierte Frederiksen am Dienstag. "Aber es ist Druck, dem wir widerstehen werden."
Bei den US-Besuchsplänen gehe es "eindeutig nicht um die Bedürfnisse oder Wünsche Grönlands", sagte Frederiksen am Dienstag dem Rundfunksender DR. Es könne kein sogenannter "privater Besuch" mit offiziellen Vertretern in einem anderen Land organisiert werden, fügte sie hinzu. "Deshalb muss ich sagen, dass der Druck, der in dieser Situation auf Grönland und Dänemark ausgeübt wird, inakzeptabel ist."
US-Präsident Donald Trump hat bereits mehrmals mit einer Annektion Grönlands gedroht. Nun will in dieser Woche der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz die Insel besuchen, nach US-Presseberichten reist auch Energieminister Chris Wright nach Grönland. Zudem hat das Weiße Haus angekündigt, dass Usha Vance von Donnerstag bis Samstag dorthin reisen wolle, um an einem nationalen Schlittenhunderennen in Sisimiut an der Nordwestküste teilzunehmen. Die Frau von Vizepräsident JD Vance wolle mehr über die grönländische Kultur lernen, hieß es.
Der grönländische Regierungschef Mute Egede hatte bereits am Montag heftige Kritik geäußert und "ausländische Einflussnahme" auf seiner Insel moniert. Der dänische Außenminister Lars Lökke Rasmussen sprach mit Blick auf die Annektionsdrohungen Trumps von "einem Verlangen der Amerikaner, das unangemessen ist". Die für Grönland im dänischen Parlament vertretene Abgeordnete Aaja Chemnitz sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Kein offizieller Vertreter Grönlands hat diese sogenannten Touristen eingeladen." Der Besuch sei "völlig inakzeptabel".
Wenige Wochen vor Trumps Amtsantritt hatte bereits sein Sohn Donald Trump Jr. Grönland besucht. Er erklärte damals, es handele sich um eine touristische Reise. Seit seinem Amtsantritt im Januar wiederholte Trump seine Übernahmepläne für das arktische Inselgebiet mehrfach. Grönland und Dänemark lehnen eine Annektion entschieden ab.
Auf der größten Insel der Welt leben nur 57.000 Menschen. Im Boden lagern wertvolle Rohstoffe, die bisher kaum genutzt werden. Seit 1979 ist Grönland in vielen Bereichen autonom, doch entscheidet etwa über Außen- und Verteidigungspolitik immer noch die ehemalige Kolonialmacht Dänemark.
X.Matos--PC