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Türkische Behörden verlängern Versammlungsverbot in Ankara bis 1. April
Am sechsten Tag der Massenproteste in der Türkei haben die Behörden in Ankara das Versammlungsverbot in der Hauptstadt verlängert. Das bereits geltende Verbot bleibe nun bis einschließlich Dienstag, den 1. April, in Kraft, teilten die Behörden der türkischen Hauptstadt am Dienstag mit. Nach dem Beginn der durch die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters und beliebten Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu ausgelösten Proteste hatten die Behörden in mehreren Städten Versammlungsverbote verhängt.
Ungeachtet der Verbote protestieren seit Tagen jeden Abend zehntausende Menschen gegen die Regierung von Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Nach Angaben des Innenministeriums wurden inzwischen mehr als 1170 Menschen festgenommen. Die Polizei ging am Montagabend wieder massiv gegen die Demonstrierenden vor und löste unter anderem eine Sitzblockade von Studenten auf der Galata-Brücke am Goldenen Horn in Istanbul gewaltsam auf, wie AFP-Reporter berichteten.
Von zehn in Istanbul und Izmir am Montag festgenommenen Journalisten wurden am Dienstag sieben nach einer Gerichtsentscheidung wieder freigelassen. Die seit Mittwoch vergangener Woche anhaltenden Proteste sind die größten Demonstrationen in der Türkei seit den sogenannten Gezi-Protesten gegen Erdogan im Jahr 2013.
Der beliebte Oppositionspolitiker Imamoglu war an jenem Tag festgenommen worden. Am Sonntag ordnete ein Gericht wegen Vorwürfen der Korruption seine Inhaftierung an, wenig später suspendierte ihn das Innenministerium von seinem Amt als Bürgermeister. Trotz seiner Verhaftung wurde Imamoglu offiziell zum Präsidentschaftskandidaten seiner linksnationalistischen Partei CHP gekürt.
X.M.Francisco--PC