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G7-Außenminister ringen in Kanada um Einigkeit zur Ukraine
Die Außenminister der G7-Staaten setzen am Freitag ihre Gespräche in Kanada fort, um trotz der Annäherung von US-Präsident Donald Trump an Russland eine gemeinsame Position im Ukraine-Krieg zu finden. Dabei dürfte der von Kiew unterstützte US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe in der Ukraine im Zentrum stehen. Kreml-Chef Wladimir Putin hatte den Vorschlag am Donnerstag nicht rundheraus abgelehnt, aber Bedingungen formuliert.
Der japanische Außenamtssprecher Toshihiro Kitamura äußerte die Hoffnung, dass die G7 zu einer gemeinsamen Erklärung zur Ukraine kommen. "Wenn wir das nicht tun, wird das nur Ländern wie China und Russland nutzen", betonte er.
Aus Diplomatenkreisen hieß es, es sei noch einiges zu tun, um sich trotz der Meinungsverschiedenheiten zu einigen. Die kanadische Außenministerin Mélanie Joly will zum Auftakt des zweiten Verhandlungstags am Freitag gegen 08.30 Uhr (Ortszeit, 13.30 Uhr MEZ) eine Pressekonferenz abhalten.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte den Westen am Donnerstag zur Geschlossenheit aufgerufen. "Frieden in Europa wird es nur durch Stärke geben", sagte sie mit Blick auf den Ukraine-Krieg. Der Frieden in Europa sei das gemeinsame Ziel der G7-Staaten.
Die Einheit der sieben großen Industriestaaten Deutschland, Kanada, USA, Frankreich, Italien, Großbritannien und Japan ist jedoch seit dem Wiedereinzug von US-Präsident Trump erschüttert. Der Rechtspopulist näherte sich Kreml-Chef Putin an und begann einen Handelskrieg mit engen Verbündeten.
Auch das traditionell freundschaftliche Verhältnis zwischen den USA und Kanada hat sich seit dem Amtsantritt von Trump erheblich verschlechtert. Der US-Präsident äußert seit Wochen die Drohung, Kanada solle der 51. Bundesstaat der USA werden. Zudem drohte er mit Zöllen in Höhe von 50 Prozent auf Stahlprodukte. Diese nahm Trump zwar wieder zurück, aber auch die am Mittwoch in Kraft getretenen US-Zölle auf Stahl und Aluminium dürften die kanadische Wirtschaft empfindlich treffen. Mit US-Außenminister Marco Rubio kam nun erstmals ein US-Spitzenvertreter seit dem Wiedereinzug von Trump ins Weiße Haus nach Kanada.
G.M.Castelo--PC