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Hunderte fordern im Sudan Abberufung des UN-Sonderbeauftragten Perthes
Im Sudan sind am Mittwoch hunderte Menschen auf die Straße gegangen, um die Abberufung des UN-Sonderbeauftragten Volker Perthes zu fordern. Ein großer Teil der Demonstranten gehörte islamistischen Gruppen an. Der islamistische Anführer Mohamed Ali Al-Gisuli hatte Perthes zuvor auf einem Seminar über den "negativen Einfluss der UN-Mission" auf einen sudanesischen Dialog vorgeworfen, sich in inneren Angelegenheiten des Sudan "einzumischen".
Der Deutsche Perthes, der an der Spitze der UN-Mission für den Sudan (UNITAMS) steht, arbeitet an einem Plan zur Überwindung der politischen Krise im Land. Der UN-Sicherheitsrat erwägt derzeit, das Mandat für die Mission im Sudan über den 3. Juni hinaus zu verlängern.
Die politische Krise im Sudan verschärft sich seit Wochen. Am 25. Oktober des vergangenen Jahres hatte Armeechef Abdel Fattah al-Burhan den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir im April 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen leiten sollte.
Seitdem kommt es regelmäßig zu Massenprotesten, gegen die das Militär oft gewaltsam vorgeht. Durch ihr gewaltsames Vorgehen haben Soldaten laut Informationen einer Ärztegewerkschaft seit dem Putsch fast hundert Menschen getötet.
Die Vereinten Nationen und die Afrikanische Union - die den Sudan suspendiert hat - dringen auf einen Dialog zwischen allen politischen Kräften. Sie befürchten sonst ein endgültiges Scheitern des Staates auf wirtschaftlicher und sicherheitspolitischer Ebene.
Laut UNO wird bis zum Jahresende jeder zweite Sudanese Hunger leiden. Enttäuscht über den Putsch lehnt die Zivilbevölkerung jedoch einen Dialog mit den Militärs ab, die wiederum "Kompromisse" von den Demokratie-Befürwortern verlangen.
P.Serra--PC