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Eklat nach Musk-Gastbeitrag mit AfD-Wahlwerbung - "Welt"-Meinungschefin kündigt
Die Veröffentlichung eines Gastbeitrags von US-Milliardär Elon Musk mit einem Wahlaufruf für die AfD in der "Welt am Sonntag" (WamS) hat heftige Kritik ausgelöst. Die Meinungschefin der "Welt" reichte am Samstag wegen der Veröffentlichung ihre Kündigung ein. Der Deutsche Journalisten-Verband protestierte "gegen den Freifahrtschein für Musk durch die Redaktionsverantwortlichen der 'Welt'", per Gastbeitrag Wahlwerbung für die AfD machen zu dürfen.
"Heute ist in der 'Welt am Sonntag' ein Text von Elon Musk erschienen. Ich habe gestern nach Andruck meine Kündigung eingereicht", schrieb die Ressortleiterin Meinung von "Welt" und "WamS", Eva Marie Kogel, am Samstag im Onlinedienst X.
Bereits Anfang der Woche hatte ein Beitrag von Musk auf dessen Onlinedienst X für Schlagzeilen gesorgt, in dem er schrieb, nur die AfD könne "Deutschland retten." In seinem Gastbeitrag für die "WamS" führte der Chef des Onlinedienstes X aus, angesichts eines angeblich bevorstehenden "wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenbruchs" Deutschlands sei die AfD "der letzte Funke Hoffnung für dieses Land", da nur sie die deutsche Wirtschaft wiederbeleben oder durch eine "kontrollierte Einwanderungspolitik" einen Identitätsverlust verhindern könne.
Obwohl Musks Beitrag eine Gegenrede des designierten "Welt"-Chefredakteurs Jan Philipp Burgard gegenüber gestellt war, löste die Veröffentlichung scharfe Kritik aus. "Als Journalismus verpackte Wahlwerbung für eine rechtsextreme Partei, eine schmeichelnde Distanzierung, die keine ist, und das Kaltstellen der redaktionsinternen Kritiker - unglaublich!", kritisierte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster.
Der DJV-Vorsitzende rief "alle Redaktionen auf, sich im Bundestagswahlkampf nicht instrumentalisieren zu lassen" und sorgfältig mit Gastbeiträgen umzugehen. "Deutsche Medien dürfen sich nicht als Sprachrohr von Autokraten und deren Freunden missbrauchen lassen", warnte er.
Der Grünen-Wahlkampfleiter Andreas Audretsch erklärte, "Tech-Milliardäre wie Elon Musk" oder chinesische Staatskonzerne hätten die Möglichkeit, "mit ihren Plattformen und viel Geld unseren demokratischen Diskurs zu untergraben". Musk versuche dies "Hand in Hand mit den Rechtsextremen in der AfD". Dies sei "eine Gefahr für unsere Demokratie und die Meinungsfreiheit in unserem Land", warnte Audretsch.
A.F.Rosado--PC