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Vorwahlen in Georgia als neuer Test für Trumps Einfluss auf Republikaner
Vorwahlen im US-Bundesstaat Georgia haben erneut den Einfluss des früheren Präsidenten Donald Trump auf seine Republikanische Partei getestet. Dabei zeichnete sich am Dienstag eine Schlappe für den Rechtspopulisten ab: Umfragen zufolge dürfte der von Trump unterstützte Bewerber für das Gouverneursamt in dem Südstaat, David Perdue, dem konservativen Amtsinhaber Brian Kemp klar unterliegen. Meinungsforscher sahen Perdue vor der parteiinternen Wahl mehr als 20 Prozentpunkte im Rückstand.
Der frühere Senator hatte sich im Wahlkampf als besonders enger Trump-Verbündeter gegeben. Er wiederholte regelmäßig die Vorwürfe des früheren Präsidenten vom angeblichen massiven Betrug bei der Präsidentschaftswahl 2020, die Trump gegen den Demokraten Joe Biden verloren hatte.
Gouverneur Kemp hatte dagegen Trumps Wut auf sich gezogen, weil er sich damals weigerte, den Ausgang der Wahl in Georgia zugunsten des damaligen Präsidenten zu kippen. Trump hat Kemp deswegen regelmäßig scharf attackiert und sich hinter dessen Herausforderer Perdue gestellt.
Am Wahltag selbst bekräftigte Trump seine Unterstützung für Perdue und seine Kritik an Kemp. Perdue sei "ein konservativer Kämpfer, der keine Angst vor der radikalen Linken" habe, schrieb der 75-jährige Ex-Präsident in einer Erklärung. Kemp dagegen habe Georgia "im Stich gelassen" und "massiven Wahlbetrug" zugelassen. "Kemp ist ein sehr schwacher Gouverneur."
In den USA finden im November Kongress-Zwischenwahlen und eine Reihe von Gouverneurswahlen statt. Bei den Vorwahlen lässt der bei der konservativen Basis nach wie vor sehr beliebte Trump seine Macht spielen und spricht seine Unterstützung für republikanische Kandidaten aus, die ihm gegenüber loyal sind.
Teile der Partei versuchen dagegen, Trumps Einfluss zurückzudrängen. Sie befürchten unter anderem, dass Trumps Fixierung auf seine Wahlniederlage 2020 und angeblichen Wahlbetrug den Republikanern bei den nächsten Wahlen schaden könnte.
So stellte sich der frühere Vizepräsident Mike Pence im Vorwahlkampf in Georgia offen auf die Seite von Gouverneur Kemp - und damit indirekt gegen seinen früheren Chef Trump. Pence, dem wie auch Trump Ambitionen auf eine Präsidentschaftskandidatur 2024 nachgesagt werden, absolvierte am Montagabend zusammen mit Kemp einen Wahlkampfauftritt. "Ich war schon für Brian Kemp, bevor das cool war", sagte Pence dabei vor hunderten Anhängern im Großraum Atlanta.
Am Dienstag fanden auch Vorwahlen in den Bundesstaaten Alabama, Arkansas, Minnesota und Texas statt. Bei Vorwahlen in anderen Bundesstaaten in den vergangenen Wochen hatten von Trump unterstützte Kandidaten teilweise Erfolge erzielen können, es gab aber auch Niederlagen für das Lager des Ex-Präsidenten.
B.Godinho--PC