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Scholz: Intensive Gespräche mit Senegal über Zusammenarbeit bei Gasförderung
Auf seiner ersten Afrika-Reise seit seinem Amtsantritt hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zusammen mit dem senegalesischen Präsidenten Macky Sall intensive Gespräche über eine Zusammenarbeit im Bereich der Gasförderung angekündigt. Es gebe sehr intensive Gespräche auf Expertenebene, sagte Scholz am Sonntag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Sall in Dakar. Am Montag besucht Scholz den Sahel-Staat Niger und am Dienstag Südafrika.
Der Senegal setzt große Hoffnungen in die Ausbeutung von Gas- und Ölfeldern, die in den vergangenen Jahren im Atlantik entdeckt wurden, und will dabei mit Mauretanien zusammenarbeiten. Der Präsident des Senegal will im Dezember 2023 mit der Produktion anfangen, zunächst sind 2,5 Millionen Tonnen Flüssiggas pro Jahr vorgesehen, im Jahr 2030 dann 10 Millionen Tonnen.
Sein Land sei bereit dafür, zukünftig den europäischen Markt mit Flüssiggas zu versorgen, sagte Sall bei der Pressekonferenz mit Scholz. Er habe den Bundeskanzler um Unterstützung gebeten bei der Entwicklung der Gasressourcen, bei der Flüssiggasproduktion in Afrika für Europa und auch bei der Gasproduktion für örtliche Kraftwerke, sagte Sall.
Deutschland engagiert sich im Senegal bereits im Bereich der erneuerbaren Energien und bei der Speicherung von Energie. Sall lehnte es erneut ab, mit Verweis auf die Bekämpfung des Klimawandels die Finanzierung für die Ausbeutung fossiler Energiequellen zu stoppen. Auf dem afrikanischen Kontinent lebten 1,3 Milliarden Menschen, von denen 600 Millionen keinen Zugang zu Elektrizität hätten. "Man muss auch die Industrialisierung unterstützen", forderte Sall.
Der Kanzler wird bei der Afrika-Reise von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Scholz will während der Reise über Wirtschaftsbeziehungen, Sicherheitspolitik und Klimaschutz sprechen - nach Angaben aus Regierungskreisen aber auch den massiven Versuchen Russlands zur Einflussnahme in Afrika entgegenwirken.
Scholz und Sall sprachen neben Energie auch über die Fortsetzung der Lebensmittelexporte aus der Ukraine. Laut Scholz drohen wegen des russischen Angriffskriegs in dem wichtigen Getreideland Hunger und "neue Krisenherde". Der Bundeskanzler versprach, "alles zu tun, was wir können". Daneben sprachen die beiden über die Sicherheitssituation in der Sahelzone, wo sowohl deutsche als auch senegalesische Truppen im Einsatz sind.
Sall, derzeit Vorsitzender der Afrikanischen Union (AU), ist auf Einladung von Scholz auch Gast beim G7-Gipfel im Juni in Deutschland. "Von dort soll ein Signal starker Demokratien ausgehen. Wir wollen Initiativen für Klima und nachhaltige Investitionen starten, weltweit Ernährungssicherung schaffen und die globale Gesundheit verbessern", schrieb Scholz am Sonntag auf Twitter.
Der senegalesische Präsident kündigte außerdem an, in Kürze nach Russland und die Ukraine reisen zu wollen. Moskau habe eine entsprechende Einladung ausgesprochen, sagte er. Er werde natürlich auch nach Kiew reisen.
C.Cassis--PC