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Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Namibia begonnen
In Namibia haben am Dienstag die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen begonnen. Dabei droht der seit der Unabhängigkeit von Südafrika im Jahr 1990 regierenden Partei Swapo eine historische Niederlage. Für die Swapo geht die 72-jährige Vizepräsidentin Netumbo Nandi-Ndaitwah ins Rennen um die Präsidentschaft. Die 72-jährige rief die Bevölkerung bei ihrer Stimmabgabe in Windhoek am Morgen zum Wählen auf.
"Indem ihr wählt, sorgt ihr dafür, dass eure Stimme gehört wird und dass sie in den kommenden fünf Jahren Auswirkungen auf euer Leben hat", sagte die derzeitige Vizepräsidentin Nandi-Ndaitwah. "Also stimmt zahlreich ab!"
Wichtigster Konkurrent Nandi-Ndaitwahs bei der Präsidentschaftswahl ist der frühere Zahnarzt und Anwalt Pandulendi Itula, der vor vier Jahren seine eigene Partei gegründet hatte, die Partei der unabhängigen Patrioten (IPC). Der 62-Jährige ist ein früheres Swapo-Mitglied und hatte bei der Präsidentschaftswahl vor fünf Jahren 29,4 Prozent der Stimmen geholt, obwohl er keine Partei hinter sich hatte.
Hohe Arbeitslosigkeit, anhaltende soziale Ungleichheit und das Heranwachsen einer neuen Generation haben dazu geführt, dass die Unterstützung für die Swapo in dem Land im Südwesten Afrikas zurückgegangen ist. ollte die Swapo ihre Parlamentsmehrheit, das Rennen um die Präsidentschaft oder beides verlieren, wäre sie nach dem südafrikanischen African National Congress (ANC) und der botsuanischen BDP bereits die dritte Regierungspartei im Süden Afrikas, die nach Jahrzehnten an der Macht abgestraft wird.
Rund 1,5 Millionen Menschen sind zur Wahl aufgerufen, mit ersten Ergebnissen wird spätestens am Samstag gerechnet. Sollte bei der Präsidentschaftswahl keiner der Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit erhalten, muss innerhalb von 60 Tagen eine Stichwahl stattfinden.
F.Moura--PC