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Unions-Parlamentsgeschäftsführer besorgt über Rückzug von Wanderwitz
Unions-Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) hat mit großer Sorge auf die Entscheidung des prominenten CDU-Abgeordneten Marco Wanderwitz reagiert, nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren. "Die Umstände seines Rückzugs aus dem politischen Leben sollten uns allen zu denken geben", sagte Frei am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. "Wenn die Stimmung derart verroht, dass demokratisch gewählte Abgeordnete sich Sorgen um ihre körperliche Unversehrtheit machen, ist die gesamte Gesellschaft gefordert."
Der sächsische Bundestagsabgeordnete Wanderwitz hatte den Verzicht auf eine neuerliche Bundestagskandidatur mit den Anfeindungen begründet, denen er und seine Familie ausgesetzt waren. "Ich muss meine Familie und mich körperlich und seelisch schützen", sagte Wanderwitz der "Freien Presse" aus Chemnitz vom Dienstag. "Die Angriffe der brutalen Schreihälse sind immer heftiger geworden."
Wanderwitz sei "eine starke Stimme Ostdeutschlands", sagte Parlamentsgeschäftsführer Frei zu AFP. "Daher bedauere ich, dass er nicht mehr für den Bundestag kandidiert." Frei rief zu einer Stärkung der demokratischen Mitte auf: Die Neuwahl am 23. Februar sei "eine gute Gelegenheit, die demokratische Mitte unseres Landes zu stärken und Populisten Einhalt zu gebieten, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung verächtlich machen".
Wanderwitz sitzt seit 2002 für die Christdemokraten im Bundestag. Er gehört dort zu den Initiatoren eines fraktionsübergreifenden Verbotsantrags gegen die AfD. Von 2020 bis 2021 war er Ostbeauftragter der Bundesregierung. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte Wanderwitz das Direktmandat in seinem Wahlkreis nahe Chemnitz an den AfD-Kandidaten verloren, er zog aber über die Landesliste in den Bundestag ein.
A.Motta--PC