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Umfragen: Deutsche finden Ende der "Ampel" gut - und wünschen rasche Neuwahl
Umfragen: Deutsche finden Ende der "Ampel" gut - und wünschen rasche Neuwahl / Foto: RALF HIRSCHBERGER - AFP/Archiv

Umfragen: Deutsche finden Ende der "Ampel" gut - und wünschen rasche Neuwahl

Eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler in Deutschland wünscht sich nach dem Bruch der Ampel-Koalition zügige Neuwahlen. Die Union mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) würde dabei mit Abstand stärkste Kraft werden. Dies geht aus Umfragen von ARD und ZDF hervor, die am Freitag vorgelegt wurden. Der Plan von Kanzler Olaf Scholz (SPD), erst im März 2025 wählen zu lassen, wird nur von einer Minderheit unterstützt.

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Ganz grundsätzlich stößt das vorzeitige Ende der als zerstritten wahrgenommenen Koalition auf deutliche Zustimmung. Im "Deutschlandtrend" der ARD sagten 59 Prozent, sie fänden die Entwicklung gut oder sehr gut. Das "Politbarometer" des ZDF fragte die Bürgerinnen und Bürger ganz generell nach ihrer Meinung zu vorgezogenen Neuwahlen: 84 Prozent gaben an, dass sie das grundsätzlich gut finden.

Parteipolitisch ist der Termin für die Wahl umstritten - die Opposition will früher wählen lassen als vom Kanzler geplant. Im ZDF-"Politbarometer" befürworten 30 Prozent wie Scholz eine Neuwahl im März, 54 Prozent wünschen sich einen früheren Termin. Zu ähnlichen Befunden kommt der "Deutschlandtrend" der ARD: 65 Prozent wollen, dass Scholz sofort die Vertrauensfrage im Bundestag stellt, um Neuwahlen zu ermöglichen. 33 Prozent unterstützen den Zeitplan des Kanzlers.

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die Kanzlerpartei SPD in den beiden Umfragen auf 16 Prozent. Klar auf Platz eins lägen CDU/CSU mit 33 beziehungsweise 34 Prozent. Die Grünen kämen auf zwölf Prozent. Die FDP kommt im ZDF auf drei Prozent und in der ARD auf fünf. Die AfD kommt in beiden Umfragen auf 18 Prozent, das BSW auf sechs.

Zu der Entlassung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) äußerten sich im "Politbarometer" 59 Prozent der Befragten positiv. Demgegenüber bewerteten 27 Prozent die Entlassung als nicht gut.

39 Prozent sagen zudem, am Bruch der Koalition seien alle beteiligten Parteien gleichermaßen schuld. Ansonsten wird mit 31 Prozent vor allem bei der FDP die größte Schuld gesehen. Die SPD in der Schuld sehen zehn Prozent, die Grünen 15 Prozent.

Nach Meinung von 32 Prozent aller Befragten geht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) laut "Politbarometer" aus den Auseinandersetzungen um das Ende der Koalition eher gestärkt hervor. Eine Mehrheit von 58 Prozent sieht den Kanzler hingegen eher geschwächt.

Offenbar gibt es innerhalb der SPD-Anhängerschaft Vorbehalte gegen den Kanzler. Im "Deutschlandtrend" gaben nur 45 Prozent der befragten SPD-Anhänger an, sie hielten Scholz für einen guten Kanzlerkandidaten für die Neuwahl. 47 Prozent sahen dies anders.

In der Frage des "Politbarometers" nach den Regierungsbildungen in Ostdeutschland spricht sich eine knappe Mehrheit von 51 Prozent gegen eine Zusammenarbeit von CDU und BSW in einer Landesregierung aus. 44 Prozent sprachen sich dafür aus. Noch deutlicher fällt demnach die Ablehnung bei den Anhängern der Union aus, von denen 59 Prozent dagegen und nur 37 Prozent dafür sind.

Für das repräsentative "Politbarometer"-Extra wurden am 7. November 2024 mit 1369 Wahlberechtigte befragt. Die statistische Fehlerquote wurde mit zwei bis drei Prozentpunkte angegeben. Der "Deutschlandtrend" befragte am 7. November 1065 Menschen, auch hier liegt die Fehlerquote bei zwei bis drei Prozentpunkten.

F.Santana--PC