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Trump gewinnt im "Swing State" North Carolina - Dämpfer für Harris
Bei der Präsidentschaftswahl in den USA ist in dem ersten der besonders hart umkämpften Bundesstaaten die Entscheidung gefallen - zugunsten von Donald Trump. Laut US-Sendern gewann der Republikaner in North Carolina, was einen heftigen Dämpfer für seine demokratische Rivalin Kamala Harris bedeutete. In den übrigen sechs wahlentscheidenden "Swing States" waren die Ergebnisse am Dienstagabend (Ortszeit; Mittwochmorgen MEZ) aber noch unklar.
Mit dem Sieg im südöstlichen North Carolina gewann Trump 16 weitere Wahlleute hinzu. Nach Angaben der US-Medien hatte Ex-Präsident Trump gegen 23.30 Uhr Ortszeit Ostküste (05.30 Uhr MEZ) in insgesamt 23 Bundesstaaten gewonnen und 227 Wahlleute auf sich vereint - somit fehlten ihm noch 43 für die nötige Mehrheit von 270 Wahlleuten. Vizepräsidentin Harris kam demnach auf 189 Wahlleute, die sie mit Siegen in 14 Bundesstaaten einsammelte.
Im indirekten US-Wahlsystem wird der Präsident oder die Präsidentin letztlich von einem Wahlkollegium aus 538 Wahlleuten gewählt, die auf Ebene der Bundesstaaten vergeben werden.
Noch standen unter anderen die Ergebnisse in den "Swing States" Pennsylvania, Michigan, Wisconsin, Georgia, Nevada und Arizona aus, in denen insgesamt 77 Wahlleute zu vergeben waren. Um 22.00 Uhr Ortszeit (04.00 Uhr MEZ) hatten in all diesen Staaten die Wahllokale geschlossen.
Im Trump-Team war die Stimmung am späten Dienstagabend "positiv", wie ein enger Mitarbeiter des Ex-Präsidenten, Jason Miller, der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Das Harris-Lager räumte ein, dass das Rennen "auf Messers Schneide" stehe. Es konzentrierte laut einer E-Mail von Wahlkampfchefin Jen O'Malley Dillon an ihr Team seine Hoffnungen vor allem auf die drei Bundesstaaten Pennsylvania, Michigan und Wisconsin, die unter Bezug auf die Parteifarbe der Demokraten als "Blaue Wand" bezeichnet werden.
In zahlreichen Bundesstaaten, wo die Ergebnisse schon von vornherein als klar galten, fuhren Trump und Harris erwartungsgemäß Siege ein. So gewann Trump unter anderem in den bevölkerungsreichen Staaten Texas, Florida und Ohio. Harris siegte etwa in Kalifornien, New York, Colorado, Virginia und der Hauptstadt Washington.
Ob die US-Sender noch am Mittwoch den Gesamtsieger ausrufen würden, war ungewiss. Die Auszählung der Stimmen könnte sich in einigen Staaten Stunden, aber auch Tage hinziehen. Angesichts vieler Briefwahlstimmen dürfte die Auszählung unter anderem in Pennsylvania und Wisconsin länger dauern.
Die US-Wähler stimmten am Dienstag auch über die neue Zusammensetzung des Kongresses ab - die dortigen Mehrheitsverhältnisse werden entscheidend für den Handlungsspielraum von Trump oder Harris im Weißen Haus sein.
Auch bei den Kongresswahlen konnten die Republikaner am Abend optimistisch sein: So stand bereits fest, dass sie den Demokraten in den Bundesstaaten Ohio und West Virginia zwei Senatsmandate entreißen konnten. Damit wuchsen ihre Chancen, diese bislang knapp von den Demokraten kontrollierte Kongresskammer zu erobern.
In einigen Bundesstaaten, darunter vor allem Pennsylvania und Georgia, gab es nach Angaben der US-Bundespolizei FBI Bombendrohungen gegen Wahllokale. Viele dieser Drohungen schienen "von russischen E-Mail-Domänen zu stammen", erklärte FBI-Sprecherin Savannah Syms.
Bisher habe sich aber keine dieser Drohungen als glaubwürdig erwiesen, fügte sie hinzu. Die Öffentlichkeit solle "wachsam bleiben". Nach Angaben der Polizei in Georgia waren mehr als 30 Wahllokale betroffen, teils wurden sie kurzzeitig geschlossen, um sicherzustellen, dass dort kein Sprengstoff deponiert wurde.
In dem erbittert geführten Wahlkampf hatten sich Trump und Harris in den Umfragen in den vergangenen Wochen ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert, so dass mit einem äußerst knappen Wahlausgang gerechnet worden war.
Der Präsidentschaftswahl wird historische Bedeutung beigemessen, da sie richtungsweisend für die Zukunft der US-Demokratie und unter anderem die Außenpolitik der Vereinigten Staaten ist. Bei einer Rückkehr Trumps ins Weiße Haus befürchten viele, dass sich der Rechtspopulist über die Gewaltenteilung hinwegsetzen und damit der US-Demokratie schweren Schaden zufügen könnte. Er hatte im Wahlkampf Drohungen gegen seine politischen Gegner ausgestoßen und die Massenabschiebung von Migranten angekündigt.
Harris wäre die erste Frau und Politikerin mit indisch-afroamerikanischen Wurzeln an der Spitze der Vereinigten Staaten. Sie steht mit beiden Beinen auf dem Boden der US-Verfassung und in der Tradition der US-Demokratie.
T.Resende--PC