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Ägyptens Präsident stellt Plan für zweitägige Waffenruhe im Gazastreifen vor
In den neuen Bemühungen um ein Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi einen Vorschlag für eine zweitägige Waffenruhe im Gazastreifen vorgestellt. Während dieser Zeit sollten vier Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Austausch gegen "einige Inhaftierte in israelischen Gefängnissen" freigelassen werden, sagte al-Sisi am Sonntag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem algerischen Kollegen Abdelmadjid Tebboune in Kairo.
Al-Sisi erläuterte, dass nach der zweitägigen Feuerpause weitere Verhandlungen innerhalb von zehn Tagen vorgesehen seien. Ziel sei es, "eine vollständige Waffenruhe und die Zufuhr von Hilfsgütern" in den Gazastreifen zu gewährleisten.
Ägypten ist neben Katar und den USA ein wichtiger Vermittler bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas. Seit Beginn des Gaza-Krieges, der durch den beispiellosen Hamas-Großangriff auf Israel vor mehr als einem Jahr ausgelöst worden war, bemühen sich die Vermittler um eine Einigung zwischen den Kriegsparteien.
Nach der bislang einzigen Waffenruhe im November vergangenen Jahres, die eine Woche dauerte und in deren Rahmen israelische Geiseln im Austausch für palästinensische Häftlinge freigelassen wurden, waren die Verhandlungen in den darauffolgenden Monaten aber nicht entscheidend vorangekommen.
Für diesen Sonntag waren im katarischen Doha neue Gespräche zwischen Israel, den USA und Katar angesetzt, um über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln zu sprechen. Zuletzt wuchs der Druck auf die israelische Regierung, sich auf ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln einzulassen, die sich seit dem Überfall auf Israel von Anfang Oktober 2023 noch immer in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen befinden.
Israels Verteidigungsminister Joav Gallant sagte am Sonntag, dass für die Geisel-Freilassung "schmerzhafte Zugeständnisse" nötig seien. "Nicht alle Ziele können allein durch Militäreinsätze erreicht werden", betonte Gallant am Sonntag in einer Rede anlässlich des Jahrestags des Hamas-Großangriffs nach dem jüdischen Kalender.
Am 7. Oktober 2023 hatten Kämpfer der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen mehrere Orte und ein Musikfestival im Süden Israels angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden insgesamt 1206 Menschen getötet. 251 Menschen wurden damals als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 97 Geiseln werden dort noch immer festgehalten, von denen aber 34 nach Einschätzung der israelischen Armee inzwischen tot sind.
Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde des Palästinensergebiets, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 42.900 Menschen getötet.
T.Resende--PC