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UN-Artenschutzkonferenz: Guterres fordert "bedeutende Investitionen" in Naturschutz
Vor der am Montag beginnenden Artenschutzkonferenz im kolumbianischen Cali hat UN-Generalsekretär António Guterres "bedeutende Investitionen" in den Naturschutz gefordert. In einer Videobotschaft am Sonntag hob er hervor, dass die Zerstörung der Natur Konflikte, Hunger und Krankheiten verschärfe, die Armut vergrößere und das Bruttoinlandsprodukt mindere. Zu der UN-Artenschutzkonferenz COP16 wurden ein Dutzend Staats- und Regierungschefs und -chefinnen sowie 140 Minister und Ministerinnen erwartet.
Bei der bis zum 1. November dauernden Konferenz soll ein Plan bis zum Jahr 2030 vereinbart werden, um Naturzerstörung und das weltweite Artensterben einzudämmen. Insgesamt wurden etwa 12.000 Teilnehmer aus fast 200 Ländern erwartet.
Guterres warnte: "Ein Zusammenbruch der Dienste der Natur - etwa Bestäubung und sauberes Wasser - würde die Weltwirtschaft jedes Jahr Billionen Dollar kosten, wobei die Ärmsten am stärksten betroffen wären." Im vergangenen Jahr war ein Globaler Naturschutzfonds eingerichtet worden - bisher haben die Länder aber lediglich 250 Millionen Dollar (rund 230 Millionen Euro) zugesagt.
Deutschland wird bei der Konferenz durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vertreten, die sich dafür einsetzt, das Artensterben und die Klimakrise als miteinander verbundene Herausforderungen anzugehen.
Als einen Schwerpunkt für Cali nannte Lemke das Einrichten von Kontrollmechanismen zur Umsetzung des vor zwei Jahren geschlossenen Montrealer Abkommens zum Schutz der Biodiversität. Dieses sieht unter anderem vor, jeweils 30 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Wichtig seien zudem weitere nationale Strategien und Aktionspläne zum Artenschutz.
Guterres warnte auch vor zunehmender Biopiraterie, die darin bestehe, dass Unternehmen mit biologischen Ressourcen Geschäfte machen, aber nicht diejenigen daran beteiligten, die diese Arten geschützt hätten. "Diejenigen, die mit der Natur Gewinn machen, müssen auch zu ihrem Schutz beitragen", forderte er. Dazu zählten insbesondere indigene Gemeinschaften, die weltweit zu den "großen Hütern der Artenvielfalt" zählten.
Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hatte sich vor der Konferenz "nervös" wegen der Sicherheitslage gezeigt. Eine Guerillagruppe hatte gedroht, die Konferenz zu einem "Fiasko" werden zu lassen. Der Bürgermeister von Cali, Alejandro Eder, erklärte jedoch, die Behörden hätten die Sicherheit gut im Griff. "Wir haben mehr als 10.000 Polizisten und zusätzlich noch Soldaten im Einsatz", teilte er mit.
P.Serra--PC