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Gysi: Ramelow erwägt bei Bundestagswahl zu kandidieren
Neben den beiden Linken-Abgeordneten Gregor Gysi und Dietmar Bartsch erwägt offenbar auch Thüringens scheidender Ministerpräsident Bodo Ramelow, bei der kommenden Bundestagswahl als Direktkandidat anzutreten. Die drei wollten "irgendwann nach dem Parteitag" darüber beraten, "ob es den wirklich notwendigen Aufschwung in unserer Partei gibt", verkündete Gysi am Samstag auf dem Linken-Bundesparteitag in Halle an der Saale. "Wenn wir zu einem positiven Ergebnis kommen, dann starten wir die Aktion Silberlocke."
Das bedeute, dass die drei "dann im vollem Umfang in den Wahlkampf eingreifen", betonte Gysi. "Jeder von ihnen versucht, ein Direktmandat zu erreichen." Die Fünf-Prozent-Hürde müsse überschritten werden, gab Gysi, der aktuell für die Linke als direkt gewählter Abgeordneter im Bundestag sitzt, aber auch als Ziel aus.
Bartsch ist ebenfalls Bundestagsmitglied, ihm gelang es allerdings 2021 nicht, seinen Wahlkreis zu gewinnen; er zog deshalb über die Parteiliste in das Parlament ein. Bodo Ramelow ist nach den Verlusten seiner Partei bei der Wahl in Thüringen nur noch geschäftsführend als Ministerpräsident im Amt.
Ob die drei Linken-Politiker wirklich für ein Bundestagsdirektmandat kandidieren werden, ließ Gysi aber offen. "Über das Ergebnis unserer Beratungen werde ich euch informieren", versprach er seinen Parteikollegen in Halle.
Gysi sieht seine Partei in einer "existenziellen Krise". Dies habe unter anderem mit innerparteilichen Streit und "Selbstbeschäftigung" zu tun, sagte er. Vom Parteitag müsse deshalb "ein deutliches Signal" ausgehen, die Linke müsse wieder "eine Kümmerer-Partei" sein.
Ferreira--PC