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Israelische Offensive im Libanon: Biden mahnt Schutz der Zivilbevölkerung an
Israelische Offensive im Libanon: Biden mahnt Schutz der Zivilbevölkerung an / Foto: - - AFP

Israelische Offensive im Libanon: Biden mahnt Schutz der Zivilbevölkerung an

Die USA haben Israel zur Zurückhaltung bei der Militäroffensive im Libanon aufgerufen. US-Präsident Joe Biden habe in einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu die Notwendigkeit betont, "den Schaden für Zivilisten so gering wie möglich zu halten, insbesondere in den dicht besiedelten Gebieten von Beirut", teilte das Weiße Haus am Mittwoch mit. Das US-Außenministerium warnte vor ähnlichen Zerstörungen wie bei der israelischen Offensive im Gazastreifen.

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Biden und Netanjahu hatten in den zurückliegenden sieben Wochen kein direktes Gespräch miteinander geführt. In der Zwischenzeit startete Israel seine militärische Offensive gegen die pro-iranische Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon und tötete deren Anführer Hassan Nasrallah. Der Iran führte darauf einen massiven Raketenangriff auf Israel aus. In ihrem Telefonat vereinbarten Biden und Netanjahu nach Angaben des Weißen Hauses nun, in den kommenden Tagen "in engem Kontakt" zu bleiben.

US-Außenamtssprecher Matthew Miller sagte, der israelische Militäreinsatz im Libanon dürfe nicht zu "ähnlichen Ergebnissen führen" wie im Gazastreifen. Israel geht als Reaktion auf den Hamas-Großangriff vor gut einem Jahr massiv militärisch in dem Palästinensergebiet vor. Die Offensive führte nach Hamas-Angaben zu zehntausenden Toten und massiven Zerstörungen.

Netanjahu hatte sich am Dienstagabend in einer Videoansprache direkt an das libanesische Volk gewandt. "Sie haben die Möglichkeit, den Libanon zu retten, bevor er in den Abgrund eines langen Krieges stürzt, der zu Zerstörung und Leid führen wird, wie wir es im Gazastreifen sehen", sagte Netanjahu darin.

Die mit der Hamas im Gazastreifen verbündete Hisbollah hatte nach dem Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation auf Israel vom 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen mit Luftangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Infolge der Angriffe mussten auf beiden Seiten der Grenze zehntausende Menschen ihre Häuser verlassen.

Ziel der israelischen Angriffe gegen die Hisbollah ist es laut israelischer Armee, die Nordgrenze zum Libanon zu sichern - und so von Evakuierungen betroffenen Menschen die Rückkehr in ihre Häuser zu ermöglichen.

Bei einem Luftangriff in Syrien tötete die israelische Armee am Mittwoch nach eigenen Angaben einen hochrangigen Hisbollah-Funktionär. Die israelische Luftwaffe habe "Adham Dschahut, einen Terroristen Hisbollah-Terrorzelle 'Golan Terrorist Network' in Syrien" getroffen und "eliminiert", erklärte die Armee. Dschahut war demnach als Vermittler aktiv, der Informationen aus syrischen Regierungskreisen "an die Hisbollah weiterleitete". Der Angriff erfolgte den Angaben zufolge in der Gegend von Kuneitra im Südwesten Syriens nahe der Golanhöhen.

Zuvor hatte Israels Armeechef Herzi Halevi angekündigt, die Angriffe auf die Hisbollah "ohne Pause" fortzusetzen. Damit solle verhindert werden, dass sich die Miliz neu formiert. "Wir werden die Hisbollah weiterhin mit aller Härte angreifen, ohne ihr eine Atempause oder Erholung zu gönnen", erklärte Halevi.

Bei Bidens Telefonat mit Netanjahu ging es auch um die mögliche Antwort Israels auf den iranischen Raketenangriff, die in diesen Tagen erwartet wird. Biden hatte sich gegen Angriffe auf iranische Atom- oder Ölanlagen gewandt.

Israels Verteidigungsminister Joav Gallant kündigte am Mittwoch eine "präzise und überraschende" Reaktion seines Landes an. "Unser Angriff im Iran wird tödlich, präzise und überraschend sein", erklärte er. Wer versuche, dem Staat Israel zu schaden, werde "einen Preis zahlen", fügte Gallant hinzu.

H.Silva--PC