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Deutsche finden Digitalisierung von Städten und Gemeinden fortgeschritten
Die Deutschen schätzen erstmals den allgemeinen Digitalisierungsgrad ihrer Stadt oder Gemeinde als fortgeschritten ein. Eine Mehrheit von 52 Prozent bescheinigte dies ihrer Kommune, wie eine am Montag vom Digitalverband Bitkom in Berlin veröffentlichte Umfrage ergab. Vor einem Jahr waren es nur 40 Prozent gewesen. Drei Viertel der Befragten trauen demnach ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung einen kompetenten Umgang mit dem Thema Digitalisierung zu.
Die Befragung zeigt allerdings auch einen deutlichen Gegensatz zwischen dem Wunsch nach mehr digitaler Verwaltung und der aktiven Nutzung. So sagten demnach 73 Prozent der Befragten, dass die meisten Behördengänge problemlos online erledigt werden könnten. In der Praxis beantragten aber erst 15 Prozent online eine Verwaltungsleistung, nur knapp ein Drittel war damit zufrieden.
Bitkom veröffentlichte die Umfrage eine Woche vor der in Berlin stattfindenden Smart Country Convention, an der etwa 15.000 Repräsentanten von Politik, Wirtschaft, Städten, Gemeinden und Behörden zusammenkommen. Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst forderte mehr Tempo von Bund, Ländern und Kommunen bei der Digitalisierung. "Eine digitale Verwaltung erreichen wir nicht mit immer neuen Leuchtturmprojekten, stattdessen müssen wir die vielen längst vorhandenen und funktionierenden Lösungen in die Fläche bringen."
Der Befragung zufolge würden 79 Prozent der Befragten ihren Führerschein gerne online beantragen können. Beim Personalausweis sind es 78 Prozent. Bei vielen anderen Verwaltungsleistungen zeige sich ein ähnliches Bild, etwa bei der Beantragung des Anwohnerparkausweises mit 77 Prozent, der Meldung von Mängeln im öffentlichen Raum mit 75 Prozent, der Wohnsitzanmeldung mit 74 Prozent oder der Kraftfahrzeugzulassung mit 71 Prozent. Auch das Ausstellen von Bescheinigungen wie der Geburtsurkunde oder eines polizeilichen Führungszeugnisses mit jeweils 69 Prozent würde überwiegend online nachgefragt.
Nur bei drei von 14 Verwaltungsakten würden die Bundesbürger mehrheitlich lieber persönlich erscheinen. Eine Anzeigen würden 57 Prozent vor Ort erstatten, 69 Prozent wollen auch auch eine Ehe weiter persönlich schließen. Bei der Scheidung bevorzugen 51 Prozent das persönliche Erscheinen. Für die repräsentative Erhebung befragte Bitkom 1003 Menschen ab 18 Jahren telefonisch.
A.Motta--PC