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Israel gedenkt der Opfer des Hamas-Angriffs vor einem Jahr
In Israel haben am Montag die Gedenkfeiern zum ersten Jahrestag des Hamas-Überfalls begonnen. Zum Auftakt hielt nahe dem Kibbuz Reim, wo vor einem Jahr mehr als 370 Teilnehmer des Nova-Musikfestivals getötet wurden, eine Menschenmenge um 06.29 Uhr Ortszeit - dem Beginn des beispiellosen Angriffs der Palästinenserorganisation am 7. Oktober 2023 - eine Schweigeminute ab.
Vor Beginn der Schweigeminute waren minutenlang die hypnotischen Klänge des letzten Musikstücks zu hören, das vor einem Jahr bei dem Festival gespielt wurde - bevor die Musik abrupt abbrach. Unter den Teilnehmern der Gedenkveranstaltung waren zahlreiche Angehörige der Opfer, viele in Tränen. Väter sprachen das Totengebet für ihre bei dem Festival getöteten Söhne, Trauernde entzündeten Kerzen.
Während der Gedenkfeier waren aus dem nahen Gazastreifen Schüsse und der Motorenlärm eines Kampfhubschraubers zu hören.
Der militärische Arm der radikalislamischen Hamas beschoss den Süden Israels wenige Minuten nach Beginn der Feierlichkeiten nach eigenen Angaben mit Raketen. Diese hätten sich gegen "feindliche Versammlungen" an den Grenzübergängen Kerem Schalom, Rafah sowie gegen den Kibbuz Holit gerichtet.
Die israelische Armee fing nach eigenen Angaben drei Raketen ab, eine vierte sei auf unbewohntem Gebiet eingeschlagen. Zudem habe die Luftwaffe Raketen-Abschussbasen der Hamas und "unterirdische terroristische Infrastruktur" im gesamten Gazastreifen beschossen, erklärte ein Armeesprecher.
Den ganzen Tag über finden in Israel zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. Es wird zudem erwartet, dass sich Regierungschef Benjamin Netanjahu mit einer Fernsehansprache an die Nation wendet. Gedenkfeiern finden zudem unter anderem in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Spanien und der Schweiz statt.
In den Morgenstunden des 7. Oktober 2023 hatten hunderte Kämpfer der Hamas und verbündeter islamistischer Palästinensergruppen den Grenzzaun zwischen dem Gazastreifen und Israel durchbrochen. In mehreren südisraelischen Ortschaften, auf dem Nova-Musikfestival und als Geiseln im Gazastreifen wurden israelischen Angaben zufolge insgesamt 1205 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten.
Von den 251 von der Hamas verschleppten Geiseln werden derzeit noch 97 im Gazastreifen festgehalten, 37 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee tot. In Tel Aviv demonstrierten am frühen Montagmorgen vor Sonnenaufgang Familien von Geiseln für deren Freilassung.
Israel geht seit dem Hamas-Angriff vor einem Jahr massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 41.800 Menschen getötet.
V.F.Barreira--PC