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Vor Jahrestag von Hamas-Angriff: Zahlreiche Demos in Europa und anderen Regionen
Vor Jahrestag von Hamas-Angriff: Zahlreiche Demos in Europa und anderen Regionen / Foto: Yasin AKGUL - AFP

Vor Jahrestag von Hamas-Angriff: Zahlreiche Demos in Europa und anderen Regionen

Vor dem ersten Jahrestag des Hamas-Großangriffs auf Israel haben am Wochenende in Europa und anderen Weltregionen zahlreiche Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen stattgefunden. In London und Paris versammelten sich am Sonntag tausende Menschen im Gedenken an die Opfer des von der radikalislamischen Palästinenserorganisation verübten Überfalls vom 7. Oktober 2023. In zahlreichen Städten gingen Menschen aber auch in Solidarität mit den Palästinensern auf die Straße. Der Hamas-Angriff hatte den Krieg im Gazastreifen ausgelöst.

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Im Londoner Hyde-Park fand eine Mahnwache für die Opfer des Hamas-Angriffs statt. "Wir wollen der Menschen gedenken, die brutal ermordet wurden. Und wir wollen, dass die Welt sich erinnert", sagte Organisator Henry Grundwald der Nachrichtenagentur AFP. Die Mahnwache war von mehreren jüdischen Organisationen in Zusammenarbeit mit der israelischen Botschaft organisiert worden.

Tags zuvor hatten in London tausende Menschen an einer pro-palästinensischen Kundgebung teilgenommen. Die Polizei nahm dabei nach eigenen Angaben etwa 15 Menschen fest.

Bei einer pro-israelischen Versammlung in Paris berichteten Angehörige der Opfer des Hamas-Angriffs von ihrem Leid. Eine Mutter sagte, ihr Sohn sei "an einem der schlimmsten Tage seit der Gründung des Staates Israels" von "niederträchtigen Terroristen erschossen worden". In weiteren französischen Städten gab es ähnliche Veranstaltungen.

In der marokkanischen Hauptstadt Rabat hingegen demonstrierten zehntausende Menschen aus Solidarität mit den Palästinensern und dem Libanon. Sie forderten unter anderem den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Königreich und Israel, wie AFP-Reporter berichteten. "Das Volk will das Ende der Normalisierung", riefen einige Demonstrierende vor dem Parlament. Einige Protestierende hielten Plakate, auf denen stand: "Wir erkennen Israel nicht an."

In der Türkei gab es in etwa 60 Städten Solidaritätskundgebungen für die Palästinenser und den Libanon, unter anderem in Istanbul, Ankara, Zonguldak und Erzurum. "Wir werden sehen, wohin sich der Krieg, der sich im Libanon ausgebreitet hat, weiter ausbreitet", sagte der Sohn von Staatschef Recep Tayyip Erdogan, Bilal Erdogan, auf einer Kundgebung im Istanbuler Stadtteil Üsküdar. "Israel will keine Sicherheit oder Frieden", kritisierte er.

In der indonesischen Hauptstadt Jakarta versammelten sich rund tausend Demonstranten vor der US-Botschaft. Auch sie forderten einem AFP-Reporter zufolge von ihrer Regierung, eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel abzulehnen. In der australischen Metropole Sydney marschierten hunderte Menschen mit palästinensischen und libanesischen Flaggen durch einen Park.

Bereits am Samstag hatte es zahlreiche pro-palästinensische Demonstrationen in vielen Ländern gegeben. In Rom kam es zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen jungen Protestierenden und der Polizei. In Washington steckte bei einem pro-palästinensischen Protest ein Mann seinen Arm in Brand. Nach Angaben der Polizei waren seine Verletzungen "nicht lebensgefährlich".

Am 7. Oktober 2023 waren hunderte Kämpfer der Hamas und verbündeter islamistischer Gruppen vom Gazastreifen aus in den Süden Israels eingedrungen. In mehreren Ortschaften, auf einem Musikfestival und als Geiseln im Gazastreifen wurden israelischen Angaben zufolge insgesamt 1205 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten. Von den 251 von der Hamas verschleppten Geiseln werden derzeit noch 97 im Gazastreifen festgehalten, von denen 33 von Israel offiziell für tot erklärt wurden.

Israel geht seit dem Großangriff der Hamas massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 41.800 Menschen getötet. Seit knapp zwei Wochen geht die israelische Armee zudem massiv gegen die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon vor, die seit dem 7. Oktober ihre Luftangriffe auf Israel verstärkt hatte.

Offiziellen libanesischen Angaben zufolge wurden seit dem 23. September mehr als 1100 Menschen durch israelische Angriffe im Libanon getötet.

A.P.Maia--PC