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Bei Irans Hymne sitzengeblieben: Teheran bestellt afghanischen Gesandten ein
Weil ein afghanischer Delegierter beim Abspielen der iranischen Nationalhymne sitzengeblieben war, hat Teheran den Leiter der afghanischen Botschaft ins Außenministerium einbestellt. Wie das Außenministerium am Freitag mitteilte, wurde dem Diplomaten "starker Protest" wegen dieser "nicht den Konventionen entsprechenden und unannehmbaren Handlung" übermittelt. Der Delegierte bei der Konferenz zur Islamischen Einheit in Teheran hatte sich bereits entschuldigt und darauf verwiesen, dass Musik in seinem Land verboten sei.
Das Außenministerium sprach von "mangelndem Respekt für die Nationalhymne der Islamischen Republik" und verurteilte den Verstoß gegen "diplomatische Gepflogenheiten".
Wegen eines ähnlichen Vorfalls in Pakistan hatte Islamabad am Dienstag den afghanischen Geschäftsträger einbestellt. Dort waren am Vortag der afghanische Generalkonsul und ein weiterer afghanischer Vertreter bei einer Veranstaltung in Peshawar bei Abspielen der pakistanischen Nationalhymne sitzengeblieben.
Ein Sprecher des afghanischen Konsulats sagte pakistanischen Medien, es habe sich nicht um Missachtung der Hymne gehandelt. Er verwies darauf, dass die afghanische Nationalhymne in seiner Heimat wegen der Musik verboten worden sei.
In Afghanistan herrschen seit August 2021 wieder die radikalislamischen Taliban. Der Iran hat eine 900 Kilometer lange Grenze mit dem Land am Hindukusch, erkennt die Taliban-Regierung in Kabul aber nicht offiziell an.
E.Borba--PC