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Frei ruft Union zur Geschlossenheit auf - Lob für Wüsts Verzicht auf Kandidatur
In der Debatte um die Kanzlerkandidatur der Union hat Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) die Unionsparteien zur Geschlossenheit aufgerufen. Wahlsiege würden "nur mit einem hohen Maß an Geschlossenheit errungen", sagte Frei der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). Aus der CDU gab es Lob für die Entscheidung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU), die Kanzlerkandidatur von CDU-Chef Friedrich Merz zu unterstützen. Die CSU sieht darin noch keine Vorentscheidung.
Er selbst strebe nicht nach der Kanzlerkandidatur im kommenden Jahr, sagte Wüst am Montag nach einer Vorstandssitzung der Landes-CDU in Düsseldorf. Er rief die Schwesterpartei CSU auf, eine Kandidatur von Merz zu unterstützen, weil "das die gemeinsamen Wahlchancen der Union enorm erhöhen würde".
Die CSU, deren Chef Markus Söder zuletzt unverhohlen ein eigenes Interesse an der Kandidatur erkennen ließ, hält die K-Frage in der Union aber weiterhin für offen. Es gebe "überhaupt noch keine Entscheidung", sagte der Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion in Bayern, Klaus Holetschek, der "Bild". "So lange nix beschlossen ist, ist auch nichts entschieden." Die Entscheidung werde in den nächsten Tagen fallen, "nach der Wahl in Brandenburg", fügte der CSU-Politiker hinzu.
Unions-Parlamentsgeschäftsführer Frei lobte Wüsts Entscheidung, die "einmal mehr sein hohes Verantwortungsbewusstsein für unser Land" demonstriere. Unions-Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) begrüßte ebenfalls Wüsts Verzicht auf eine Kanzlerkandidatur. "Hendrik Wüsts Entscheidung ist ein wichtiger Grundstein für die Geschlossenheit der Union und damit für den Wahlsieg 2025", sagte Spahn der "Rheinischen Post".
Ähnlich äußerte sich der neue Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Dennis Radtke (CDU). Er nannte Wüsts Entscheidung "ein wichtiges Signal". "Nur mit Geschlossenheit und gutem Teamgeist werden Wahlen gewonnen", sagte der Europapolitiker der "Rheinischen Post".
Söder schneidet in Umfragen zur Kanzlerfrage besser ab als Merz. Laut einer aktuellen Erhebung des Magazins "Stern" attestieren 63 Prozent der Deutschen dem CSU-Chef Führungsstärke. Merz kommt demnach auf einen Wert von 51 Prozent. Noch größer war Söders Vorsprung bei der Frage, ob er wisse, was die Menschen bewege. Über den CSU-Politiker sagen das laut "Stern" immerhin 49 Prozent, über Merz nur 33 Prozent. Den CDU-Chef halten aber 47 Prozent der Befragten für kompetent, damit lag er einen Prozentpunkt vor Söder.
Für die Erhebung befragte das Institut Forsa am 12. und 13. September 1009 Menschen telefonisch. Die statistische Fehlertoleranz wurde mit plus/minus drei Prozentpunkten angegeben.
J.V.Jacinto--PC