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Israel: Chance auf diplomatische Lösung mit Hisbollah schwindet - Hamas bekräftigt Kampfeswillen
Israel: Chance auf diplomatische Lösung mit Hisbollah schwindet - Hamas bekräftigt Kampfeswillen / Foto: Ammar Ammar - AFP

Israel: Chance auf diplomatische Lösung mit Hisbollah schwindet - Hamas bekräftigt Kampfeswillen

Israel sieht nach eigenen Angaben angesichts der fast täglichen Auseinandersetzungen an der Grenze zum Libanon die Chance auf eine diplomatischen Lösung schwinden. "Die Möglichkeit einer Einigung schwindet, da die Hisbollah sich weiter an die Hamas bindet und sich weigert, den Konflikt zu beenden", sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant nach Angaben seines Ministeriums am Montag dem US-Sondergesandten Amos Hochstein mit Blick auf die pro-iranische schiitische Miliz und ihre palästinensischen Verbündeten. Unterdessen erklärte Hamas-Chef Jahja Sinwar, seine Organisation sei bereit für einen "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel.

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Zur Lage an der israelischen Nordgrenze sagte Verteidigungsminister Gallant, dass noch immer zehntausende Israelis nicht in ihre dort gelegenen Häuser und Wohnungen zurückkehren könnten. Dort gibt es seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober fast täglich Feuergefechte zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Sonntag versichert, alles zu tun, damit die Menschen zurückkehren könnten. "Der Status quo kann nicht andauern", betonte er.

Durch die Feuergefechte wurden im Libanon laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP mindestens 623 Menschen getötet, darunter mindestens 142 Zivilisten. Auf israelischer Seite inklusive der annektierten Golan-Höhen wurden nach Behördenangaben bislang 24 Soldaten und 26 Zivilisten getötet.

Die vom Iran unterstützte Hisbollah steht auf der Seite der Hamas, die Israel am 7. Oktober überfallen und so den Gaza-Krieg ausgelöst hatte. Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 41.200 Menschen getötet.

Mit Blick auf das Kampfgeschehen im Gazastreifen erklärte Hamas-Chef Sinwar in einer an die Huthi-Miliz im Jemen gerichteten Botschaft, seine Organisation habe sich auf "einen langen Abnutzungskrieg" vorbereitet, der "den politischen Willen des Feindes brechen" werde. Die Hamas und die mit ihr verbündeten und vom Iran unterstützten Gruppen im Irak, im Libanon und im Jemen würden Israel besiegen.

Die Botschaft folgte auf einen Raketenangriff in Zentralisrael am Sonntag, den die Huthis für sich reklamieren. Sinwar gratulierte der Miliz in seiner Botschaft zu ihrem Erfolg, die Raketen "tief in das feindliche Gebiet" geschickt und dabei alle Verteidigungs- und Abfangsysteme umgangen zu haben. Die gemeinsamen Anstrengungen der verbündeten Gruppen würden "diesen Feind zerschlagen und ihm eine Niederlage zufügen", fügte Sinwar hinzu.

In der vergangenen Woche hatte Israels Verteidigungsminister Gallant erklärt, die Hamas existiere als "militärische Formation" im Gazastreifen nicht mehr.

Unterdessen wurden in der Nacht auf Montag im Gazastreifen bei Einsätzen der israelischen Armee gegen Hamas-Stellungen nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes mindestens 18 Menschen getötet.

Zehn Menschen seien in der Flüchtlingssiedlung Nuseirat getötet worden, sagte ein Arzt im Al-Awda-Krankenhaus am Montag der Nachrichtenagentur AFP, der Zivilschutz hatte dieselbe Opferzahl genannt. 15 weitere Menschen seien verletzt worden. Laut dem palästinensischen Zivilschutz wurden zudem sechs weitere Menschen im Süden der Stadt Gaza getötet. Darüber hinaus seien zwei Menschen bei einem Angriff in Rafah gestorben. In allen Fällen seien Wohnhäuser getroffen worden

Derweil rief der führende israelische Oppositionspolitiker Jair Lapid Regierungschef Netanjahu erneut dazu auf, ein Abkommen über eine Feuerpause im Gazastreifen und eine Freilassung der Geiseln abzuschließen, die dort immer noch in der Gewalt militanter Palästinensergruppen sind.

"Es ist machbar", sagte Lapid nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Washington. "Wir können einen Geiseltausch abschließen – und wir müssen es tun", fügte er an. Israel werde "nicht heilen, bis wir sie zurück nach Hause bringen", sagte er mit Blick auf die nach israelischen Angaben 97 noch immer im Gazastreifen verbliebenen Menschen. Lapid bekräftigte sein Versprechen, nicht am Sturz von Netanjahus Regierung zu arbeiten, wenn dieser weiter an einem Geiselabkommen arbeite.

F.Carias--PC