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Türkei leitet Untersuchung zu Tötung von Aktivistin im Westjordanland ein
Türkei leitet Untersuchung zu Tötung von Aktivistin im Westjordanland ein / Foto: JAAFAR ASHTIYEH - AFP

Türkei leitet Untersuchung zu Tötung von Aktivistin im Westjordanland ein

Nach dem Tod einer US-türkischen Aktivistin im von Israel besetzten Westjordanland hat die türkische Regierung eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet. Außerdem werde sich die Türkei bei der UNO für unabhängige Ermittlungen zu dem Todesfall einsetzen, teilte Justizminister Yilmaz Tunc am Donnerstag in Ankara mit. Die 26-jährige Aysenur Ezgi Eygi war in der vergangenen Woche bei einer Demonstration gegen israelische Siedlungen getötet worden.

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"Wir werden uns dafür einsetzen, dass der UN-Sonderberichterstatter für außergerichtliche und willkürliche Hinrichtungen sofort Maßnahmen ergreift und dass eine unabhängige Untersuchungskommission eingesetzt wird und einen Bericht erstellt", kündigte Tunc an. Dieser Bericht solle dann sowohl an den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen gehen, als auch an den Internationalen Gerichtshof (IGH).

Die Aktivistin war in der vergangenen Woche bei einer Demonstration im Ort Beita nahe Nablus getötet worden. Dem UN-Menschenrechtsbüro zufolge wurde Eygi von israelischen Soldaten mit einem "Schuss in den Kopf" getötet, als sie an einer "friedlichen Demonstration gegen Siedlungen" teilgenommen habe. Im Westjordanland leben etwa 490.000 Menschen in israelischen Siedlungen. Die Vereinten Nationen stufen diese als völkerrechtswidrig ein.

Die israelische Armee erklärte ihrerseits am Dienstag, es sei "sehr wahrscheinlich", dass ihre Streitkräfte die Aktivistin versehentlich erschossen hätten. Die Aktivistin sei "sehr wahrscheinlich indirekt und unbeabsichtigt durch das Feuer der israelischen Armee getroffen" worden. Der Leichnam Eygis soll nun am Freitag in die Türkei überführt werden, wie das Außenministerium in Ankara mitteilte.

Im seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland hat sich die Lage seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen, den die Hamas mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober ausgelöst hatte, deutlich verschärft.

Mindestens 665 Palästinenser wurden laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium im Westjordanland seit Kriegsbeginn von israelischen Soldaten oder Siedlern getötet. Israelischen Angaben zufolge wurden in dem Gebiet im selben Zeitraum mindestens 23 Israelis, darunter auch Sicherheitskräfte, bei palästinensischen Angriffen getötet.

G.M.Castelo--PC