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US-Wahlkampf: Letzte Vorbereitungen der Kandidaten für das TV-Duell
Im US-Wahlkampf haben Kamala Harris und Donald Trump am Montag letzte Vorbereitungen für das TV-Duell getroffen, bei dem sie am Dienstag das erste Mal direkt gegeneinander antreten werden. Die demokratische Kandidatin Harris wurde im Laufe des Tages am Sendeort in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania erwartet, der republikanische Kandidat Trump wollte erst am Dienstag wenige Stunden vor Beginn der Debatte eintreffen.
Für Trump gebe es "keine Grenze, wie tief er im Niveau sinken wird", sagte Harris am Montag in einem Radio-Interview. "Wir sollten darauf vorbereitet sein. Und wir sollten darauf vorbereitet sein, dass er wahrscheinlich viele Unwahrheiten sagen wird."
In den Umfragen liefern sich die Kontrahenten ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, so dass dem ersten und wohl auch einzigen TV-Duell des Wahlkampfs große Bedeutung beigemessen wird. Für die 59-jährige Vizepräsidentin wird es darauf ankommen, ihr Profil zu schärfen und ihre politischen Positionen klarer zu umreißen.
Beim 78-jährigen Trump stellt sich die Frage, ob er sich wie im ersten TV-Duell gegen den amtierenden Präsidenten Joe Biden mäßigt - oder ob er beleidigende und polemische Attacken gegen seine Kontrahentin fährt. Seit ihrem Einstieg in das Rennen um das Weiße Haus verging kaum ein Tag, an dem Trump die Vizepräsidentin nicht als "lügnerisch" oder "verrückt" diffamierte.
Harris hielt sich derweil zurück, bezeichnete ihren republikanischen Kontrahenten einmal als "unseriös" und ein anderes Mal als jemanden, der unfähig sei, "etwas anderes zu begreifen, als den Dienst an sich selbst".
Persönlich sind sich die beiden Politiker noch nie begegnet. Nun wird es auch das Aufeinandertreffen einer ehemaligen Staatsanwältin und eines verurteilten Straftäters, nachdem Trump im Mai York wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen zur Verschleierung einer Sexaffäre schuldig gesprochen wurde.
Für Harris ist es das erste TV-Duell, für das Trump das siebte. Die Demokratin bereitete sich in den vergangenen Tagen in einem Hotel in Pittsburgh mit ihrem Wahlkampfteam auf die Debatte vor, während Trump die Sache weniger akribisch anging und sich ein paar Mal informell mit Vertrauten traf.
Harris, die nach dem spektakulären Verzicht Bidens die Kandidatur der Demokratischen Partei übernahm, wäre die erste Frau im Weißen Haus und auch die erste Politikerin indisch-afroamerikanischer Herkunft. Trump amtierte von 2016 bis 2020 und tritt nun das dritte Mal an - 2020 hatte er gegen Joe Biden verloren.
Die Vertreter der Demokratischen Partei und auch zahlreiche prominente Republikaner warnen vor der Gefahr, die der 78-jährige Rechtspopulist für die US-Demokratie bedeutet. Der Immobilientycoon sieht sich im Kampf gegen ein "Schurkenregime" in Washington und lässt keinen Zweifel daran, dass er, einmal im Amt, eine radikale Agenda zum Umbau des US-Regierungsapparats verfolgen wird.
"Es hat noch nie eine Person gegeben, die eine größere Gefahr für unsere Republik war, als Donald Trump", sagte vor kurzem der republikanische Ex-Vizepräsident Dick Cheney - und sprach sich zugleich dafür aus, die Demokratin Harris zu wählen.
Die 90-minütige Debatte wird vom Sender ABC ausgerichtet und beginnt am Dienstag um 21.00 Uhr (Ortszeit, Mittwoch 03.00 Uhr MESZ). Die Regeln sehen unter anderem vor, dass das Mikrofon jenes Teilnehmers stummgeschaltet ist, der gerade nicht an der Reihe ist. Bei der Debatte Trump-Biden im Juni gab es 51,3 Millionen Zuschauer, für Dienstag werden deutlich mehr erwartet.
L.Torres--PC