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UN-Experten fordern Entsendung einer unabhängigen Schutztruppe in den Sudan
UN-Experten fordern Entsendung einer unabhängigen Schutztruppe in den Sudan / Foto: - - AFP/Archiv

UN-Experten fordern Entsendung einer unabhängigen Schutztruppe in den Sudan

UN-Experten haben sich wegen schwerer Menschenrechtsverstöße im bewaffneten Konflikt im Sudan für die Entsendung einer unabhängigen Schutztruppe in das nordostafrikanische Land ausgesprochen. Von der UNO bestellte unabhängige Experten erklärten am Freitag in Genf, seit April vergangenen Jahres gebe es "erschütternde" Menschenrechtsverletzungen auf beiden Seiten, bei denen es sich um "Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit" handeln könne. Dazu gehörten Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser sowie Folter und Vergewaltigung.

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Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo seit April 2023 einen blutigen Machtkampf. Zehntausende Menschen wurden nach UN-Angaben bei den Feindseligkeiten getötet, mehr als zehn Millionen Menschen sind auf der Flucht. Rund 25 Millionen Menschen - mehr als die Hälfte der Bevölkerung - hungern in Folge des Konflikts. Es handelt sich um eine der schwersten humanitären Krisen weltweit.

Der Leiter der von der UNO in die Region entsandten Experten, Mohamed Chande Othman, forderte "dringende und sofortige Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten". Da die Konfliktparteien Zivilisten nicht verschonten, müsse sofort "eine unabhängige und unparteiische Truppe mit einem Mandat zur Rettung von Zivilisten" entsandt werden.

Die Experten, die nicht für die Vereinten Nationen sprechen, hatten mit Überlebenden der Kämpfe im Sudan nicht in dem Konfliktland selbst, dafür aber im Tschad, in Kenia und Uganda sprechen können. Die sudanesische Regierung wollte sich nicht zu der Mission äußern.

Unter der Federführung der USA hatten Mitte August in der Schweiz Gespräche über eine Waffenruhe und die Organisation von Hilfe für den Sudan stattgefunden, die jedoch nach zehn Tagen ohne einen Durchbruch zu Ende gingen. Die Regierungsarmee hatte im Gegensatz zur RSF nicht an den Gesprächen teilgenommen.

R.J.Fidalgo--PC