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Baerbock: Rein militärischer Druck gefährdet Leben der Geiseln
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei ihrem Besuch in Israel ihre Forderung nach dem Abschluss eines Waffenruhe-Abkommens bekräftigt und die israelische Regierung zur Kompromissbereitschaft aufgerufen. Aufgabe sei, "weiterhin jeden Tag alles dafür zu tun", dass die von der Hamas verschleppten Geiseln freikommen, sagte Baerbock am Freitag nach einem Treffen mit ihrem israelischen Kollegen Israel Katz.
"Die Hamas muss ihren brutalen Terror einstellen und die Geiseln endlich befreien - alle", sagte Baerbock. Der Fund von sechs getöteten Geiseln in der vergangenen Woche habe "auf dramatische Art und Weise gezeigt", dass es keine militärische Lösung gebe. "Rein militärischer Druck, das haben wir am letzten Wochenende gesehen, gefährdet das Leben der Geiseln", sagte Baerbock. Unter den verbliebenen Geiseln seien "nach wie vor etliche deutsche Staatsangehörige".
Sie habe im Gespräch mit Katz deutlich gemacht, "dass nichts so drängend ist wie das Schicksal der verbleibenden Geiseln" - alle anderen Erwägungen seien "nachrangig", sagte die Außenministerin. "Allen ist klar, dass ein Deal mit der Hamas mit einschließt, einen hohen Preis zu bezahlen. Aber das Leben der Geiseln ist es wert."
Baerbock äußerte Verständnis für "das Sicherheitsdilemma" Israels bezüglich der Kontrolle des sogenannten Philadelphi-Korridors. "Aber dafür können Lösungen gefunden werden." Die EU sei bereit, ihren Beitrag zu leisten. Das Gebiet entlang der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten ist einer der zentralen Streitpunkte in den Verhandlungen über eine Feuerpause.
Nach dem Treffen mit Katz kam Baerbock zu einem Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant zusammen. Gallant dringt auf den Abschluss eines Waffenruhe-Abkommens mit der radikalislamischen Hamas, um die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu ermöglichen.
Der Verteidigungsminister hatte das Kabinett kürzlich aufgefordert, eine Entscheidung zur andauernden israelischen Militärpräsenz im Philadelphi-Korridor zurückzunehmen und ging damit auf Distanz zu Regierungschef Benjamin Netanjahu.
P.Sousa--PC