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Nach Fund toter Geiseln: Generalstreik in Israel ausgerufen
Nach der Bergung von sechs toten Hamas-Geiseln aus dem Gazastreifen hat der größte israelische Gewerkschaftsverband einen Generalstreik ausgerufen und damit den Druck auf die Regierung erhöht. Die in den Gazastreifen Verschleppten dürften nicht länger "im Stich gelassen" werden, erklärte der Chef des Gewerkschaftsverbandes Histadrut, Arnon Bar David, am Sonntag.
"Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass nur unser Eingreifen die wachrütteln kann, die wachgerüttelt werden müssen", erklärte Bar David mit Blick auf die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Dieser wird vorgeworfen, ein Abkommen mit der islamistischen Hamas über die Freilassung der Geiseln mit immer neuen Forderungen zu verhindern. Ab Montagmorgen um sechs Uhr "wird die gesamte israelische Wirtschaft in einen vollständigen Streik treten", schrieb der Gewerkschaftschef.
Zuvor hatte bereits das Forum der Geisel-Angehörigen zum Generalstreik aufgerufen und an die Gewerkschaft appelliert, sich dem anzuschließen. Damit solle die Regierung dazu gebracht werden, unverzüglich ein Abkommen zur Freilassung der noch lebenden Geiseln zu schließen, erklärte das Forum der Familien der Geiseln und Vermissten.
Israels Verteidigungsminister Joav Gallant rief seine Kabinettskollegen unterdessen auf, nicht wie zuvor beschlossen auf einer andauernden israelischen Militärpräsenz im sogenannten Philadelphi-Korridor entlang der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten zu bestehen. Die Anwesenheit israelischer Truppen in dem Grenzgebiet ist ein zentraler Streitpunkt in den Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen und eine Geiselfreilassung. Die Regierung müsse "unverzüglich zusammenkommen und die am Donnerstag getroffene Entscheidung zurücknehmen", forderte Gallant.
97 Geiseln befinden sich noch immer in der Gewalt der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen im Gazastreifen, 33 von ihnen sind nach israelischen Angaben tot.
G.Machado--PC