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Israel setzt Militäreinsatz im Westjordanland fort - zwei mutmaßliche Attentäter getötet
Israel setzt Militäreinsatz im Westjordanland fort - zwei mutmaßliche Attentäter getötet / Foto: RONALDO SCHEMIDT - AFP

Israel setzt Militäreinsatz im Westjordanland fort - zwei mutmaßliche Attentäter getötet

Bei ihrem Militäreinsatz im Westjordanland hat die israelische Armee nach eigenen Angaben zwei geplante Anschläge palästinensischer Attentäter vereitelt und die Täter getötet. Unterdessen begann am Samstag nach palästinensischen Angaben im Zentrum des Gazastreifens die Impfkampagne gegen Kinderlähmung.

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Einer der getöteten Männer sei für einen "versuchten Autobombenanschlag" in der Nähe der israelischen Siedlung Gusch Etzion südlich von Jerusalem verantwortlich, erklärte die israelische Armee. Bei der Explosion der Autobombe an einer Tankstelle wurden in der Nacht zum Samstag ein Soldat und ein als Wachmann eingesetzter Reservist verletzt.

Der zweite Palästinenser sei getötet worden, nachdem er in der Nacht in die Siedlung Karmei Zur nördlich von Hebron eingedrungen sei, teilte die Armee weiter mit. Bei einer Verfolgungsjagd sei es zum Zusammenstoß zwischen dem Auto des Sicherheitschefs der Siedlung und dem Fahrzeug des "Terroristen" gekommen. Dieser sei kurz darauf "eliminiert" worden. "Während der Kollision explodierte ein Sprengsatz im Wagen des Terroristen", teilte die israelische Armee weiter mit.

Die radikalislamische Hamas, die sich seit Monaten im Gazastreifen im Krieg mit Israel befindet, sprach von einem "heldenhaften Einsatz" im Süden des von Israel besetzten Westjordanlands. Die mit der Hamas verbündete militante Palästinensergruppe Islamischer Dschihad "gratulierte" den getöteten Attentätern und sprach von einem "koordinierten Angriff".

Die israelische Armee hatte ihren Einsatz im Westjordanland am Mittwoch begonnen und von Aktionen zur "Terrorismusbekämpfung" gesprochen. Dabei wurden bislang mindestens 20 Palästinenser getötet. Die Hamas und der Islamische Dschihad teilten mit, bei mindestens 13 der Getöteten handele es sich Kämpfer aus ihren Reihen.

Am Donnerstagabend hatten sich die israelischen Soldaten aus mehreren Städten des Palästinensergebiets zurückgezogen. Die Kämpfe um Dschenin, das seit langem eine Hochburg militanter Palästinenser ist, dauerten jedoch an. In den weitgehend leeren Straßen der Stadt waren am Samstag weiterhin gepanzerte israelische Fahrzeuge zu sehen und es war Gefechtslärm zu hören, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Im Gazastreifen begannen das von der Hamas geleitete Gesundheitsministerium, das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA und weitere Hilfsorganisationen mit einer Polio-Impfkampagne. Die Impfungen begannen nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums im Zentrum des Gazastreifens und sollen später im Süden und dann im Norden des Palästinensergebiets fortgesetzt werden.

Israel hatte vor wenigen Tagen "humanitären Pausen" im Gaza-Krieg für Polio-Impfungen zugestimmt. Zuvor war erstmals seit einem Vierteljahrhundert ein Fall von Kinderlähmung bei einem Baby im Gazastreifen nachgewiesen worden.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas und weiterer islamistischer Kämpfer auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1199 Menschen getötet sowie 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 40.600 Menschen getötet.

Auch im seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland hat sich die Lage seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen deutlich verschärft. Nach UN-Angaben vom Mittwoch wurden dort seit Beginn des Gaza-Krieges mindestens 637 Palästinenser und 19 israelische Soldaten getötet.

X.Brito--PC