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USA: Harris nimmt in einem Monat mehr als halbe Milliarde Dollar Spenden ein

USA: Harris nimmt in einem Monat mehr als halbe Milliarde Dollar Spenden ein

Im knappen Rennen um das Weiße Haus hat die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in einem Monat mehr als eine halbe Milliarde Dollar Wahlkampf-Spenden eingeworben. Das sei "ein Rekord für jede Kampagne in der Geschichte", erklärte ihr Wahlkampfteam am Sonntag. Harris-Konkurrent Donald Trump erhielt derweil die Unterstützung des unabhängigen US-Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy. Dieser setzte seine Wahlkampagne aus und trat an der Seite von Trump auf.

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Kurz bevor Harris beim Demokraten-Parteitag in Chicago am Donnerstag offiziell ihre Nominierung angenommen habe, "haben wir offiziell die 500-Millionen-Dollar-Marke überschritten", erklärte Kampagnenchefin Jen O'Malley Dillon. Seit ihrem Einstieg in das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden am 21. Juli haben Harris und ihr Vize-Kandidat Tim Walz demnach 540 Millionen Dollar (rund 480 Millionen Euro) an Spenden eingesammelt.

Harris und ihr republikanischer Rivale Donald Trump starten nun in den zehnwöchigen Endspurt bis zum Wahltag am 5. November. Trump verfügte Anfang August nach eigenen Angaben über 327 Millionen Dollar.

Der Republikaner bekam am Freitag indes Unterstützung durch den unabhängigen Kandidaten Kennedy, der erklärte, mit einem künftigen Präsidenten Trump zusammenarbeiten zu wollen. Er werde in mehreren umkämpften Bundesstaaten nicht antreten und stattdessen den Republikaner unterstützen, sagte Kennedy auf einer Pressekonferenz. Der 70-jährige Verbreiter von Verschwörungsmythen erschien ein paar Stunden später dann bei einer Wahlkampfveranstaltung in Glendale an der Seite von Trump.

Auf der Bühne sagte ein etwas unbehaglich wirkender Kennedy, er wolle sich mit einem künftigen Präsidenten Trump dafür einsetzen, "die Chemikalien aus unserem Essen herauszubekommen". Trump sagte, zusammen würden sie gegen "das korrupte politische Establishment" kämpfen. An der Seite von Kennedy kündigte Trump zudem mit Blick auf dessen Familie die Einsetzung einer "unabhängigen Präsidentenkommission zu Mordversuchen" an. Diese solle "all die verbleibenden Dokumente zur Ermordung von Präsident John F. Kennedy erhalten".

Die tödlichen Schüsse auf den Onkel von Robert F. Kennedy Jr. im Jahr 1963 sind bis heute Gegenstand einer Vielzahl von Verschwörungsmythen. Robert F. Kennedy Jr. ist der Sohn des früheren Justizministers und Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy, der wiederum 1968 wie fünf Jahre zuvor dessen Bruder John F. Kennedy bei einem Attentat erschossen wurde.

Kennedys Familie reagierte empört auf die Entscheidung des 70-Jährigen, zur Wahl von Trump aufzurufen. "Die heutige Entscheidung unseres Bruders Bobby, Trump zu unterstützen, ist ein Verrat an den Werten, die unserem Vater und unserer Familie am Herzen liegen", schrieb Kennedys Schwester, die Menschenrechtsaktivistin Kerry Kennedy, im Onlinedienst X in einer Erklärung, die auch von vier ihrer Geschwister unterzeichnet wurde.

Robert F. Kennedy Jr. ist Anwalt für Umweltrecht und hat sich als Verfechter von Verschwörungsmythen und Impfgegner einen Namen gemacht. So hat er etwa fälschlicherweise behauptet, dass Impfungen zu Autismus führen, Wlan Krebs verursacht und Chemikalien in der Umwelt Kinder zu Transgendern machen.

Politische Beobachter sind uneins darüber, wie sich Kennedys Entscheidung auf den Wahlkampf auswirken wird. Der 70-Jährige, dessen Zustimmungswerte derzeit bei vier bis fünf Prozent liegen, betonte, dass sein Name in den meisten Bundesstaaten auf den Stimmzetteln bleibe. In rund zehn besonders umkämpfen Bundesstaaten werde er aber nicht zur Wahl antreten.

In dem derzeit knappen Präsidentschaftsrennen zwischen Trump und Harris könnten wenige tausende Stimmen in einigen dieser sogenannten Swing States den Ausschlag geben. Daher wirbt auch Harris' Wahlkampfteam um Kennedys Anhänger. "Auch wenn wir nicht in allem einer Meinung sind, weiß Kamala Harris, dass uns mehr eint als uns spaltet", erklärte Kampagnenchefin O'Malley Dillon.

T.Resende--PC