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Russischer Raketenangriff auf Kiew während Besuchs von UN-Generalsekretär Guterres
Während des Besuchs von UN-Generalsekretär António Guterres in Kiew hat Russland die ukrainische Hauptstadt erstmals seit rund zwei Wochen mit Raketen beschossen. AFP-Reporter vor Ort sahen ein brennendes Gebäude, von dem dichter Rauch aufstieg. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf der russischen Regierung vor, die UNO "demütigen" zu wollen. Der Angriff erfordere eine "angemessen starke Reaktion".
Laut Selenskyj wurde Kiew mit fünf Raketen angegriffen. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden mindestens zehn Menschen verletzt. Ein 25-stöckiges Wohngebäude sei teilweise zerstört worden. AFP-Reporter sahen ein zweites brennendes Gebäude.
Ein Sprecher des UN-Generalsekretärs schrieb an Journalisten, Guterres und sein Team seien in Sicherheit, aber "schockiert". Der Angriff ereignete sich weniger als eine Stunde nach dem Ende einer gemeinsamen Pressekonferenz von Guterres und Selenskyj in 3,5 Kilometern Entfernung von der Einschlagstelle der Raketen.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba schrieb auf Twitter von einem "hasserfüllten Akt der Barbarei". Russland habe "ein weiteres Mal seine Haltung gegenüber der Ukraine, Europa und der Welt gezeigt". Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sprach von einem "Angriff auf die Sicherheit des UN-Generalsekretärs und die Sicherheit der Welt".
"Raketeneinschläge im Zentrum von Kiew während des offiziellen Besuchs von António Guterres", kommentierte Selenskyjs Berater Mychailo Podoljak auf Twitter. "Gestern saß er noch an einem langen Tisch im Kreml und heute gibt es Explosionen über seinem Kopf", fügte er mit Blick auf den UN-Generalsekretär hinzu.
Guterres hatte am Dienstag Russlands Präsidenten Wladimir Putin in Moskau getroffen. Anschließend reiste er weiter in die Ukraine, wo er am Donnerstag zunächst mehrere Vororte von Kiew besuchte, in denen russische Soldaten nach ukrainischen Angaben Kriegsverbrechen begangen hatten.
Bei seiner Pressekonferenz mit Selenskyj räumte Guterres ein, der UN-Sicherheitsrat habe nicht "alles in seiner Macht Stehende getan, um diesen Krieg zu verhindern und zu beenden". Dies sei "Quelle großer Enttäuschung, Frustration und Wut".
V.Fontes--PC