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Neun Mitglieder von Neonazigruppe wegen Drogenhandels in Thüringen angeklagt
Die Staatsanwalt Gera hat rund ein Jahr nach einer Razzia gegen Mitglieder der sogenannten Neonazibruderschaft Turonen sechs Männer und drei Frauen angeklagt. Den Beschuldigten wird bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln zur Last gelegt, wie ein Sprecher der Behörde am Donnerstag bestätigte. Sieben der neun Angeschuldigten wirft die Staatsanwaltschaft auch die Bildung einer kriminellen Vereinigung vor.
Bei einzelnen der mutmaßlichen Täterinnen und Täter klagt die Behörde zudem andere Delikte wie Geldwäsche oder schwere Zwangsprostitution an. Die erhobene Anklage richtet sich gegen sieben Angeschuldigte aus Thüringen, einen Mann aus dem Raum Aachen und einen Verdächtigen aus Hessen.
Bei dem Mann aus Hessen handelt es sich dem Rechercheformat "STRG_F" des Norddeutschen Rundfunks zufolge um einen rechtsextremen Szeneanwalt. Das Reportageformat hatte auch zuerst über die Anklageerhebung berichtet.
Sechs der Beschuldigten befinden sich laut Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft, ein siebter verbüßt derzeit eine Gefängnisstrafe. Über die Zulassung der Anklage muss nun das Erfurter Landgericht entscheiden.
Polizei und Staatsanwaltschaft waren im Februar vergangenen Jahres mit einer groß angelegten Razzia gegen ein mutmaßliches kriminelles Netzwerk von Neonazis mit Schwerpunkt in Thüringen vorgegangen. Dabei nahmen die Ermittler mehrere Beschuldigte fest. Die ermittelnde Staatsanwaltschaft Gera warf ihnen bandenmäßigen Drogenhandel in nicht geringer Menge sowie Geldwäsche vor.
Der Einsatz richtete sich gegen mutmaßliche Mitglieder der sogenannten Neonazibruderschaften Turonen und Garde 20. Sie sollen seit Jahren einen großangelegten Drogenhandel in Thüringen betrieben haben. Laut Mitteldeutschem Rundfunk ging dem Verfahren eine geheime Abhöroperation des Thüringer Verfassungsschutzes voraus.
A.P.Maia--PC