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Gouverneur: Sechs Zivilisten bei russischen Angriffen in Charkiw getötet
In der schwer umkämpften nordostukrainischen Stadt Charkiw sind ukrainischen Behördenangaben zufolge sechs Zivilisten bei russischen Angriffen getötet und 15 weitere verletzt worden. Die russischen Streitkräfte hätten mit "Langstreckenwaffen" ein Postamt bombardiert, in dem die Bewohner humanitäre Hilfe erhalten hätten, berichtete der Gouverneur der Region, Oleg Synjegubow, am Donnerstag im dem Messengerdienst Telegram. Er sprach von einem weiteren "Verbrechen der russischen Besatzer".
Auch aus dem Vorort Irpin im Nordwesten der Hauptstadt Kiew, aus dem die russischen Angreifer nach ukrainischen Angaben zuletzt wieder zurückgedrängt werden konnten, wurden am Donnerstag schwere Gefechte gemeldet. AFP-Journalisten vor Ort berichteten von heftigen Schusswechseln und schwarzen Rauchschwaden, die in die Luft stiegen. Nach den Berichten von Einwohnern gerieten mehrere Häuser in Brand. Dutzende Bewohner, die bisher ausgeharrt hatten, flüchteten vor der zunehmenden Gewalt.
Rettungsfahrzeuge brachten die Menschen aus Irpin in ein Auffanglager, wo die Polizei ihre Taschen und Papiere überprüfte, bevor sie in Evakuierungsbussen einsteigen konnten. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatte am Mittwoch berichtet, dass "fast ganz Irpin" nach Kämpfen mit den russischen Truppen wieder unter Kontrolle der ukrainischen Soldaten sei.
"Jeden Morgen, jeden Tag, jeden Abend gehen die Russen in die Offensive, und jeden Tag werden sie von unseren Jungs zurückgedrängt", berichtete der Bauunternehmer Leonid Markewytsch, der ebenfalls sein Haus am Ortseingang von Irpin verließ. "Wir sind jeden Tag unter schwerem Beschuss", sagte er AFP und fügte hinzu: "Die Häuser sind zerstört, es gibt nur noch die Keller".
Im Westen der Hauptstadt ging unterdessen eine Lagerhalle in der Nähe von Wohnhäusern durch Rauchgranaten in Flammen auf, wie AFP-Journalisten berichteten. Zivilisten konnten sich gerade noch hinter einem Supermarkt in Sicherheit bringen.
L.Torres--PC