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Laute Explosionen im Stadtzentrum von Kiew hörbar
Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind am Freitagmorgen nach Angaben einer AFP-Reporterin zwei laute Explosionen hörbar gewesen. Die ukrainische Armee teilte auf ihrem Facebook-Account mit, dass "Raketenbeschuss" auf Kiew gerichtet sei, und gab an, zwei dieser Raketen im Flug zerstört zu haben. Sie veröffentlichte ein kurzes Amateurvideo, auf dem ein Wohnhaus zu sehen war, das in Flammen stand.
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, teilte mit, dass drei Menschen durch Raketenteile, die in einem Wohngebiet im Südosten der Hauptstadt niedergegangen waren, verletzt worden waren - einer davon schwer. Auf einem von Klitschko veröffentlichten Foto waren zwei Feuerwehrleute vor einem rauchenden und stark beschädigten Gebäude im Einsatz.
In der Region Saporischschja im Süden der Ukraine meldete das ukrainische Verteidigungsministerium am Freitagmorgen ebenfalls russischen Raketenbeschuss. Bei dem Angriff auf eine Einheit des Grenzschutzes habe es "Tote und Verletzte" gegeben.
Der Vormarsch der russischen Streitkräfte weckte Befürchtungen vor vermehrten gezielten Angriffen auf die Hauptstadt, insbesondere auf strategische Infrastruktur und Regierungseinrichtungen. Erst am Vortag hatten russische Luftangriffe die Hauptstadt getroffen, die Menschen suchten unter anderem in U-Bahnhöfen Schutz. Russische Truppen standen am Donnerstagabend bereits vor den Außenbezirken der Hauptstadt.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstagmorgen in einer Fernsehansprache einen Angriff auf die Ukraine angekündigt. Kurz darauf waren in Kiew und anderen Städten Raketen und Artilleriegranaten eingeschlagen. Russland hatte die Zerstörung dutzender militärische Einrichtungen in der Ukraine verkündet.
Russische Bodentruppen waren anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vorgedrungen. Luftlandetruppen nahmen einen Militärflughafen am nordwestlichen Stadtrand von Kiew ein.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Generalmobilmachung aller Reservisten und Wehrdienstpflichtigen verkündet und vor russischen "Sabotagegruppen" in der Hauptstadt gewarnt. Am ersten Tag der Kämpfe waren seinen Angaben nach 137 Menschen getötet und hunderte verletzt worden - darunter zahlreiche Zivilisten.
P.Queiroz--PC