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Trump sagt in Verleumdungsverfahren nach Vergewaltigungsvorwurf aus
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch in einem Verleumdungsverfahren im Streit um Vergewaltigungsvorwürfe der US-Kolumnistin E. Jean Carroll ausgesagt. Laut der New Yorker Anwaltskanzlei Kaplan Hecker & Fink, die Carroll vertritt, wurde Trump unter Eid befragt. Weitere Angaben machte die Kanzlei zunächst nicht. Unklar blieb etwa, ob die Befragung durch Carrolls Anwälte in Trumps Luxusanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida stattfand.
Die heute 78-jährige Carroll hatte dem damaligen Präsidenten Trump 2019 öffentlich vorgeworfen, sie in den 90er Jahren in einem Luxus-Kaufhaus in New York vergewaltigt zu haben. Trump wies die Anschuldigungen mit den Worten zurück, die frühere Kolumnistin für das Magazin "Elle" würde "total lügen". Er fügte hinzu: "Sie ist nicht mein Typ." Carroll verklagte Trump in der Folge wegen Verleumdung.
Trump gelang es seitdem immer wieder, das Verfahren zu verzögern. Unter anderem ging es um die Frage, ob Trump juristisch von der US-Regierung vertreten werden sollte, weil er die Aussagen während seiner Zeit als Präsident tätigte. Vergangene Woche wies der zuständige New Yorker Bundesrichter Lewis Kaplan dann einen Antrag Trumps zurück, die Befragung weiter nach hinten zu verschieben.
Carroll veröffentlichte am Dienstag im Onlinedienst Twitter mit Blick auf die geplante Befragung ein Foto ihrer Anwältin Roberta Kaplan - die nicht mit Richter Kaplan verwandt ist - und schrieb dazu: "Viel Glück für morgen". Sie löschte den Tweet später wieder. Der eigentliche Prozess soll erst im kommenden Jahr beginnen.
Während es in diesem Verfahren um den Vorwurf der Verleumdung geht, könnte Carroll den Ex-Präsidenten bald auch wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung selbst verklagen. Am 24. November tritt im Bundesstaat New York ein Gesetz in Kraft, wonach mutmaßliche Vergewaltigungsopfer unabhängig von Verjährungsfristen mutmaßliche Täter auf Schadenersatz verklagen können.
Trump selbst hat Carrolls Vorwürfe erst kürzlich erneut zurückgewiesen und als "Lüge" bezeichnet. "Ich kenne diese Frau nicht und habe keine Ahnung, wer sie ist", schrieb der 76-Jährige vergangene Woche auf der von ihm mitgegründeten Online-Plattform Truth Social. "Und obwohl ich es nicht sagen sollte, werde ich es tun. Diese Frau ist nicht mein Typ."
In der Vergangenheit haben zahlreiche Frauen Trump sexuelle Übergriffe zur Last gelegt. Der Rechtspopulist, der mit einer erneuten Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2024 liebäugelt, hat solche Vorwürfe stets bestritten.
G.M.Castelo--PC