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Maria 2.0 fordert katholische Bischöfe zur Verteidigung von Reformprozess auf
Nach der Kritik des Vatikans an der Reform-Initiative Synodaler Weg hat die katholische Frauen-Initiative Maria 2.0 die deutschen Bischöfe aufgefordert, klar Stellung zu beziehen. Die Bischöfe müssten sich entscheiden, ob sie eine lebendige oder eine tote Kirche wollten, sagte die Theologin Maria Mesrian am Samstag im Deutschlandfunk. "Da jetzt auf Konfrontation zu gehen mit Rom, das wäre der einzige Weg, um überhaupt etwas zu erreichen."
Sie habe aber "wenig Hoffnung", dass dies passieren werde, sagte Mesrian. Bisher gebe es selbst von Reformbischöfen nur "dröhnendes Schweigen" zu der Erklärung des Vatikans: "Keiner bezieht letztlich stark Position gegen Rom." Wenn sich die Kirche aber nicht reformiere, werde sie "in der Bedeutungslosigkeit versinken".
Ihre Organisation habe sich auch von vornherein gegen die Teilnahme am Synodalen Weg entschieden, betonte Mesrian. Grund sei die Vorgabe, dass die Bischöfe bei den Reformfragen am Ende eine Sperrminorität hätten.
Der Vatikan hatte am Freitag in einer knappen Erklärung gemahnt, der Synodale Weg habe kein Recht, Bischöfe und Gläubige "zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral zu verpflichten". So entstehende neue "amtliche Strukturen und Lehren" würden "eine Verletzung der kirchlichen Gemeinschaft und eine Bedrohung der Einheit der Kirche darstellen".
Der Synodale Weg ist ein wegen der Missbrauchsskandale der katholischen Kirche in Deutschland ins Leben gerufenes Diskussionsforum, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam Reformvorschläge machen wollen. Das Stimmengewicht der Bischöfe ist dabei größer als das der Laien. Themen des Synodalen Wegs sind unter anderem Machtstrukturen in der Kirche, Sexualmoral, die Rolle der Frau und das Priesteramt.
Die Mehrheit der deutschen Bischöfe befürwortet den Synodalen Weg. Papst Franziskus hatte sich zuvor bereits kritisch zu der Reformbewegung geäußert und vor Abspaltungstendenzen gewarnt.
G.Teles--PC