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In Theranos-Skandal auch Ex-Freund von Firmengründerin Holmes schuldig gesprochen
Im Skandal um die US-Bluttest-Firma Theranos ist auch der frühere Geschäftspartner und Ex-Freund von Unternehmensgründerin Elizabeth Holmes wegen Betrugs verurteilt worden. Ein Geschworenengericht im kalifornischen San José sprach Ramesh "Sunny" Balwani am Donnerstag in allen zwölf Anklagepunkten schuldig, wie ein Gerichtssprecher sagte. Das Strafmaß soll am 15. November verkündet werden.
Wegen Betrugs an Investoren und Patienten droht Balwani eine langjährige Freiheitsstrafe. Bis zur Verkündung des Strafmaßes bleibt der 57-Jährige gegen eine Kaution von 750.000 Dollar (rund 734.000 Euro) auf freiem Fuß.
Unternehmensgründerin Holmes war Anfang Januar von einer Jury wegen Betrugs schuldig gesprochen worden. Die 38-Jährige soll Investoren mit vorsätzlichen Falschbehauptungen über die Theranos-Technologie dazu verlockt haben, Gelder in ihr Unternehmen zu stecken. Dem einstigen Star des Silicon Valley droht ebenfalls eine mehrjährige Haftstrafe, das Strafmaß gegen sie soll im September verkündet werden.
Allerdings wurde Holmes nur in vier der elf Anklagepunkte schuldig gesprochen. In den übrigen sieben Punkten wurde sie entweder freigesprochen, oder die Geschworenen konnten sich in ihren siebentägigen Beratungen nicht einigen.
Im separat geführten Prozess gegen Balwani argumentierte die Staatsanwaltschaft vor dem Bundesgericht in San José, der 57-Jährige und die rund 20 Jahre jüngere Holmes hätten Theranos gemeinsam geführt. Sie waren demnach "bei allem Partner, einschließlich bei ihrem Verbrechen". Balwanis Anwalt Stephen Cazares sagte dagegen, sein Mandant habe an das Potenzial der Bluttest-Technologie geglaubt und nie Betrug begangen.
Holmes hatte Theranos 2003 im Alter von nur 19 Jahren gegründet. Die Firma warb mit einer vermeintlich revolutionären Technologie für besonders schnelle, effektive und kostengünstige Bluttests. Holmes wurde durch Theranos zur Milliardärin, jahrelang wurde die charismatische Jungunternehmerin als Tech-Pionierin gefeiert.
Sie gewann finanzkräftige Investoren und prominente Unterstützer wie Ex-Außenminister Henry Kissinger und den Medienmogul Rupert Murdoch. Später kam durch Recherchen der zu Murdochs Medienimperium gehörenden Zeitung "Wall Street Journal" aber heraus, dass ihre Bluttest-Geräte gar nicht funktionierten.
Holmes und Balwani waren in der Vergangenheit nicht nur Geschäftspartner, sondern auch privat liiert. Holmes warf Balwani in ihrem Prozess vor, sie während ihrer Beziehung emotional und auch sexuell missbraucht zu haben. Balwani hat die Vorwürfe vehement zurückgewiesen.
G.Teles--PC