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Kfz-Daten verkauft: Ex-Polizist in Hannover wegen Bestechlichkeit verurteilt
Weil er Kfz-Daten über das Internet an Dritte verkaufte, hat das Amtsgericht im niedersächsischen Hannover einen ehemaligen Polizeibeamten wegen Bestechlichkeit im besonders schweren Fall verurteilt. Der 28-Jährige erhielt eine Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und elf Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wurden, wie das Amtsgericht am Freitag mitteilte. Das Urteil fiel bereits Mitte Dezember und ist rechtskräftig.
Der Angeklagte war zuletzt in der Cyberabteilung beim Zentralen Kriminaldienst Hannover tätig, wo er Zugriff auf sämtliche Abfragesysteme hatte. Zwischen Dezember 2022 und April 2023 fragte er demnach in mindestens fünf Fällen Daten zu amtlichen Kennzeichen beim Kraftfahrt-Bundesamt, dem Einwohnermeldeamt und dem Auskunftssystem der Polizei ab.
Die Informationen verkaufte er anschließend über die mittlerweile von den Behörden abgeschalteten Handelsplattform crimemarket.is. Bezahlt wurde er mit Bitcoinbeträgen zwischen jeweils 35,00 Euro und 150,00 Euro. Die Käufer wollten mit Hilfe der Daten unter anderem zivile Fahrzeuge der Polizei und Kennzeichen von anderen Personen enttarnen.
Insgesamt verkaufte er 143 solche Auskünfte und erhielt dafür mindestens knapp 24.500 Euro. Das Gericht ordnete mit dem Urteil die Einziehung dieser Summe an. Im Prozess zeigte sich der Ex-Polizist demnach geständig. Der außer Vollzug gesetzte Haftbefehl wurde aufgehoben.
Der Verdacht gegen den Angeklagten hatte sich erhärtet, nachdem das Landeskriminalamt Brandenburg in Zusammenarbeit mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt Scheinkäufe vorgenommen hatte, die schließlich Rückschlüsse auf den Beamten zuließen.
H.Silva--PC