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Emirate bestätigen Ermordung von Rabbiner und melden drei Festnahmen
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben am Sonntag die Ermordung eines israelisch-moldauischen Rabbiners in dem Golfstaat bestätigt und die Festnahme von drei Verdächtigen bekannt gegeben. Das Innenministerium habe mitgeteilt, dass die Behörden "in Rekordzeit die drei an der Ermordung von Zvi Kogan beteiligten Täter festgenommen haben", berichtete die amtliche emiratische Nachrichtenagentur WAM. Israels Regierung hatte zuvor von einem "abscheulichen antisemitischen Terrorakt" gesprochen.
Das Innenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate beschrieb Kogan als "moldauischen Staatsbürger gemäß seinen Ausweispapieren zum Zeitpunkt der Einreise in die Vereinigten Arabischen Emirate, wo er lebte". Das Ministerium machte keine Angaben zur Identität der Festgenommenen und dem möglichen Tatmotiv.
Der 28-Jährige war am Donnerstag als vermisst gemeldet worden. Die Ermordung von Kogan sei ein "abscheulicher antisemitischer Terrorakt", erklärten die Büros von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und von Außenminister Gideon Saar am Sonntag in einer gemeinsamen Mitteilung.
Kogan, der laut israelischen Medien seit einem halben Jahr verheiratet war und seit einigen Jahren in dem Emirat lebte, gehörte der ultra-orthodoxen chassidischen Chabad-Bewegung an. Diese soll die jüdische Identität stärken.
In der Erklärung Netanjahus und Saars hieß es weiter, Geheimdienste und Sicherheitsbehörden in den Emiraten hätten Kogans Leichnam gefunden. Desweiteren erklärten sie, Israel werde alle dem Land zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, "um sicherzustellen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird und die für seinen Tod Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden".
Der israelische Präsident Isaac Herzog erklärte, der "abscheuliche antisemitische Angriff" sei eine Erinnerung an die "Unmenschlichkeit der Feinde des jüdischen Volkes". Der Mord "wird uns nicht davon abhalten, weiterhin blühende Gemeinden in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder anderswo aufzubauen". Israels Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einem "feigen und verabscheuungswürdigen antisemitischen Terrorverbrechen".
Das moldauische Außenministerium teilte mit, die Botschaft in Abu Dhabi arbeite mit den örtlichen Behörden zusammen, beobachte die Situation genau und leiste die notwendige Unterstützung. Es erwähnte nur, dass Kogan vermisst werde, nicht jedoch seinen Tod.
Bereits vor Bekanntwerden von Kogans Ermordung war am Samstag in einer Mitteilung aus Netanjahus Büro von einem "terroristischen Vorfall" die Rede gewesen. Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad nahm nach Angaben von Netanjahus Büro Ermittlungen auf.
Am Samstag hatte das Büro von Netanjahu zudem eine bereits bestehende Warnung an israelische Staatsbürger wiederholt, nicht unbedingt notwendige Reisen in die Vereinigten Arabischen Emirate zu vermeiden. Bürger, die sich bereits dort aufhielten, sollten Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten 2020 in einem historischen Schritt im Zuge der sogenannten Abraham-Abkommen gemeinsam mit anderen arabischen Staaten die Beziehungen zu Israel normalisiert. Diese Abkommen waren vom damaligen und künftigen US-Präsidenten Donald Trump vorangetrieben worden.
Im vergangenen Jahr war in Abu Dhabi ein interreligiöses Zentrum mit einer Moschee, einer Kirche und einer Synagoge eröffnet worden. Der durch den Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel ausgelöste Krieg im Gazastreifen hatte jedoch eine wachsende Wut gegen Israel in arabischen Ländern hervorgerufen.
T.Resende--PC