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Von Kriminellen genutzte Messenger-App: Programmierer in Australien festgenommen
Von Kriminellen genutzte Messenger-App: Programmierer in Australien festgenommen / Foto: Handout - AUSTRALIAN FEDERAL POLICE/AFP/Archiv

Von Kriminellen genutzte Messenger-App: Programmierer in Australien festgenommen

In Australien hat die Polizei einen 32-jährigen Mann festgenommen, der einen weltweit von Kriminellen genutzten Messengerdienst programmiert haben soll. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurde die App Ghost von hunderten Kriminellen genutzt, um in verschlüsselten Chats Drogengeschäfte und Auftragsmorde zu verabreden. In Verbrecherkreisen in Europa, im Nahen Osten und in Asien galt die App demnach als "unhackbar".

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Unbemerkt von den Nutzern drangen jedoch internationale Ermittler in das Netzwerk ein und lasen den Austausch über Drogenhandel, Geldwäsche, Mord und andere schwere Gewalttaten mit. Am Dienstag und Mittwoch schlugen die Behörden dann zu und nahmen Verdächtige aus Italien, Irland, Schweden, Kanada und Australien fest, darunter auch der mutmaßliche Programmierer der App.

Nach Angaben von Europol-Chefin Catherine De Bolle waren an der internationalen Aktion Strafverfolgungsbehörden aus insgesamt neun Ländern beteiligt. "Heute haben wir deutlich gemacht, dass sich die kriminellen Netzwerke, egal wie sehr sie sich im Verborgenen halten, unseren gemeinsamen Bemühungen nicht entziehen können", erklärte De Bolle.

Nach Angaben von Europol gelang es den Behörden im Zuge der Ermittlungen, ein Drogenlabor in Australien auszuheben und weltweit Waffen, Drogen und Bargeld in Höhe von mehr als einer Million Euro zu beschlagnahmen. Ghost, eine Art Whatsapp für Kriminelle, konnte nur auf spezielle Mobiltelefone geladen werden, die für etwa 2350 australische Dollar (1427 Euro) verkauft wurden. Ein Sechs-Monats-Abo der App und technischer Support waren im Preis schon enthalten.

Französische Polizisten kamen dem Entwickler der App schließlich auf die Spur: Sie verfolgten seinen Standort nach Australien zurück und schlossen sich mit der australischen Polizei zusammen, um das Netzwerk auszuspähen. Zwei Jahre lasen die Ermittler die Chats mit und erfuhren so unter anderem von 50 Mordplänen, die die Polizei nach eigenen Angaben aber vereiteln konnte.

Die Ghost-App war den Angaben zufolge allein in Australien auf 376 Mobiltelefonen installiert. Nach Angaben von Europol wurde die App weltweit von mehreren tausend Menschen genutzt, die darüber täglich mehr als 1000 Nachrichten austauschten.

C.Cassis--PC