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Hotel in Moselgemeinde Kröv eingestürzt: Zwei Tote und mehrere Verschüttete
Beim teilweisen Einsturz eines Hotels in dem Moselort Kröv in Rheinland-Pfalz sind am Dienstagabend zwei Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten handelt es sich um einen Mann und eine Frau, wie die Einsatzleitung am Mittwoch in Kröv mitteilte. Vier Verschüttete konnten gerettet werden, darunter ein zweijähriges Kind. Drei Menschen lagen am Mittwoch noch verschüttet unter den Trümmern.
Nach Angaben der Einsatzkräfte ereignete sich das Unglück am späteren Dienstagabend gegen 23 Uhr aus zunächst noch unbekannten Gründen. Ein gesamtes Stockwerk des Hotels brach ein, 14 Menschen befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Gebäude. Fünf konnten sich unverletzt selbst ins Freie retten, die übrigen neun wurden unter den Trümmern verschüttet.
Einem Großaufgebot an Einsatzkräften gelang es bis zum Mittwochmorgen, vier Verschüttete zu befreien. Zu den übrigen drei Verschütteten gebe es mit Richtmikrofonen direkten Kontakt, sagte Einsatzleiter Jürgen Teusch vor Journalisten. Die Menschen lägen unter Trümmerteilen und seien "wahrscheinlich auch schwerer verletzt". Die beiden Getöteten seien vermutlich direkt beim Einsturz des Gebäudes gestorben, fügte er an.
Der Rettungseinsatz sei kompliziert, da das Hotel stark einsturzgefährdet sei, betonte Teusch. Die gesamte Struktur des Gebäudes gleiche einem Kartenhaus. "Wenn man dort an der falschen Karte zieht, stürzt dieses Gebäude mit Sicherheit ein", sagte der Einsatzleiter. Es werde aktuell mit Hochdruck daran gearbeitet, die restlichen Verschütteten zu befreien.
Nach Angaben von Teusch liegen die Decken des eingestürzten Stockwerks direkt übereinander. Dass überhaupt Menschen gerettet werden konnten, gleiche einem Wunder. "Wir sind davon ausgegangen, dass alle, die dazwischen liegen, tot sind", sagte er. Auch für die Einsatzkräfte sei die Rettung der ersten Verschütteten emotional gewesen, insbesondere die Bergung des zweijährigen Kindes. "Wir hatten alle Tränen in den Augen."
Wie lange die Bergung der übrigen drei Betroffenen noch andauern könnte, war zunächst unklar. Noch keine Angaben konnten die Behörden zunächst auch zur Ursache des Einsturzes machen. Am Dienstag sollen Bauarbeiten in dem Haus stattgefunden haben, hieß es. Ob das im Zusammenhang mit dem Einsturz stehe, muss laut Teusch allerdings noch ermittelt werden.
Die Staatsanwaltschaft Trier leitete nach eigenen Angaben inzwischen ein Todesermittlungsverfahren ein. Ein Gutachten solle prüfen, was für den Einsturz des Hotels verantwortlich gewesen sei, sagte Oberstaatsanwalt Peter Fritzen in Kröv bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Einsatzleitung. Zudem soll es eine Obduktion der Leichen geben.
Unter den Verschütteten aus dem Hotel befand sich nach Angaben der Behörden eine Familie aus den Niederlanden. Das zweijährige Kind und die Mutter seien nahezu unverletzt geborgen worden, teilten diese mit. Der Vater befand sich zunächst aber noch schwer verletzt in den Trümmern.
Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) kündigte an, sich im Laufe des Mittwochs selbst ein Bild von der Lage in Kröv zu machen. "Ich bin in Gedanken bei den Menschen, die noch unter den Trümmern des eingestürzten Hotels in Kröv an der Mosel liegen", erklärte er im Kurzbotschaftendiest X. Gut 250 Einsatzkräfte befänden sich in einem gefährlichen Großeinsatz.
Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) sprach den Angehörigen der Verstorbenen sein Beileid aus und dankte den zahlreichen Hilfskräften. Zugleich betonte er ebenfalls die große Gefährlichkeit des Einsatzes für die Rettungskräfte. "Es ist notwendig, dass sich auch die Einsatzkräfte absichern", sagte er.
Nach Angaben der Behörden wurden nach dem Unglück zudem 21 Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gäste einer benachbarten Gaststätte evakuiert. Anfangs hatten die Einsatzkräfte sogar von insgesamt 31 Evakuierten gesprochen.
T.Vitorino--PC