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Prozessauftakt in Magdeburg: 18-Jähriger soll Mutter und Bruder erstochen haben
Vor dem Landgericht Magdeburg muss sich seit Dienstag ein 18-Jähriger verantworten, der im März seine Mutter und seinen Bruder erstochen haben soll. Zudem soll er versucht haben, seine drei weiteren Geschwister in der gemeinsamen Wohnung in Magdeburg zu ermorden. Zum Verhandlungsbeginn wurde am Dienstag nach Angaben eines Gerichtssprechers die Öffentlichkeit ausgeschlossen.
Der Anklage zufolge soll der 18-Jährige nachts mit einem Küchenmesser auf seine zum Teil schlafenden Geschwister sowie seine Mutter mehrfach eingestochen haben - mit der Absicht, sie zu töten. Auslöser soll das zunehmende Gefühl des Angeklagten gewesen sein, nicht genügend Privatsphäre in der Wohnung zu haben, in der er mit seinen Geschwistern und seiner Mutter lebte.
Dem Heranwachsenden werden zweifacher Mord und dreifacher versuchter Mord vorgeworfen. Nach Angaben der Kammer kommen bei allen Taten die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe in Betracht. Der Angeklagte befindet sich seit der Tat in Untersuchungshaft. Im Ermittlungsverfahren hatte er von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht.
Die Öffentlichkeit wurde bis zum Urteil ausgeschlossen, weil unter anderem durch die Anklageschrift Umstände aus dem persönlichen Lebensbereich von Prozessbeteiligten bekannt werden könnten. Dies gilt vor allem im Hinblick auf die Geschädigten, von denen eine nach Gerichtsangaben erst 13 Jahre alt ist und demnach besonders schutzbedürftig.
Für den Prozess vor der Großen Jugendstrafkammer des Landgerichts sind bislang sieben weitere Termine bis Ende September angesetzt. Bis dahin sollen drei Sachverständige und 26 Zeugen gehört werden.
L.Carrico--PC