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Terrorvorwürfe: Londoner Gericht verurteilt islamistischen Prediger Choudary
Ein britisches Gericht hat den islamistischen Prediger Anjem Choudary wegen der Führung einer Terrorgruppe verurteilt. Der 57-Jährige habe zwischenzeitlich die Al-Muhadschirun-Gruppe (ALM) angeführt, die für mehrere Terrorangriffe in England verantwortlich gemacht wird, urteilte die Jury an dem Londoner Gericht am Dienstag. Das Strafmaß wird am 30. Juni bekanntgegeben. Choudary droht eine lebenslange Haftstrafe.
Polizeivertreter begrüßten die Verurteilung Choudarys, der einer der bekanntesten Vertreter der als "Londonistan" bekannten Islamistenszene in der britischen Hauptstadt ist. "Es gibt Personen, die durch Anjem Choudarys radikalisierenden Einfluss auf sie Terrorangriffe verübt haben", sagte der Chef der Anti-Terrorabteilung der Londoner Polizei, Dominic Murphy. "Die Tentakel von ALM haben sich über die ganze Welt ausgebreitet und einen großen Einfluss auf die öffentliche Sicherheit ausgeübt", fügte er hinzu.
Die Gruppe war 1996 mit dem Ziel der Errichtung eines islamischen Kalifats in Großbritannien gegründet worden. 2010 wurde sie verboten. Die Staatsanwaltschaft warf Choudary vor, die Gruppe von 2014 bis 2023 angeführt zu haben.
ATM wird für den Mord an dem britischen Soldaten Lee Rigby 2013 und Angriffe auf die London Bridge von 2017 und 2019 verantwortlich gemacht. Choudary wird außerdem vorgeworfen, Teil der in New York beheimateten Gruppe Islamic Thinkers Society (ITS) zu sein, die als US-Arm der ALM gilt.
Choudary war bereits 2016 wegen Unterstützungsaufrufen für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu einer Haftstrafe verurteilt worden. 2018 kam er vorzeitig frei. 2023 wurde er erneut verhaftet. Neben Choudary wurde am Dienstag ein weiterer Angeklagter wegen der Mitgliedschaft bei ALM verurteilt.
Ferreira--PC