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Gericht: In Russland inhaftierter Franzose bleibt in Untersuchungshaft
Im Fall des in Russland inhaftierten Franzosen Laurent Vinatier ist in einem Berufungsverfahren ein Antrag auf Hausarrest abgelehnt worden. Das Gericht in Moskau hielt am Donnerstag an einer vorhergegangenen Entscheidung fest, wonach Vinatier mindestens bis zum 5. August in Untersuchungshaft bleiben muss.
Vinatier, der für die Schweizer Nichtregierungsorganisation Zentrum für Humanitären Dialog (HD) tätig ist, war am 6. Juni in Moskau festgenommen worden. Dem 47-Jährigen wird vorgeworfen, sich nicht als "ausländischer Agent" registriert zu haben.
Das Gesetz über "ausländische Agenten" wird von den russischen Behörden genutzt, um gegen Kritiker und Gegner vorzugehen oder diese zu überwachen. Vinatier drohen im Falle einer Verurteilung wegen dieses Vorwurfs bis zu fünf Jahre Haft.
Vinatier wird jedoch auch zur Last gelegt, Informationen über das russische Militär gesammelt zu haben, die "gegen die Sicherheit des Staates verwendet werden könnten". Dies könnte bei einer Verurteilung eine höhere Strafe zur Folge haben.
Er habe bei seiner Arbeit stets "die Interessen Russlands in Bezug auf die internationalen Beziehungen angemessen darstellen" wollen, sagte Vinatier vor Gericht. "Ich liebe Russland, meine Frau ist Russin, mein Leben ist mit Russland verbunden", fügte er hinzu.
Nach Angaben eines AFP-Reporters war der französische Generalkonsul in Russland, Patrice Servantie, bei der Gerichtsverhandlung anwesend. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor Vinatiers Freilassung gefordert.
Seit dem Beginn der russischen Offensive in der Ukraine erheben die Behörden vermehrt Vorwürfe wegen "Spionage" oder "Hochverrats". Vinatiers Festnahme und Inhaftierung erfolgt in einer Zeit wachsender Spannungen zwischen Russland und Frankreich. Paris wirft Moskau Destabilisierungsversuche und Desinformationskampagnen vor, Moskau kritisiert Frankreichs Unterstützung für die Ukraine.
P.Cavaco--PC