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Vietnams Präsident tritt nach Korruptionsskandal zurück
Im Zusammenhang mit einem weitreichenden Korruptionsskandal ist der vietnamesische Präsident Vo Van Thuong nach nur einem Jahr im Amt zurückgetreten. Wegen "Verstößen und Unzulänglichkeiten" habe der 53-Jährige seinen Rücktritt eingereicht, meldete die staatliche Nachrichtenagentur VNA am Mittwoch. Die Handlungen des "Genossen Vo Van Thuong" hätten "das Ansehen der Partei, des Staates und seiner eigenen Person beeinträchtigt". Thuong habe daher "im vollen Bewusstsein seiner Verantwortung gegenüber der Partei und dem Volk" seinen Rücktritt eingereicht, den die Partei angenommen habe.
Weiter hieß es, Thuong habe "Regeln" verletzt und sei als Staatschef kein gutes Vorbild gewesen. Nähere Angaben zu den Vorwürfen wurden zunächst nicht gemacht.
Vietnam wird seit Monaten von politischen Umwälzungen erschüttert. Thuongs Rücktritt waren die Entlassung mehrerer Minister sowie Gerichtsverfahren wegen Betrugsvorwürfen gegen hochrangige Manager vorausgegangen.
Thuong war erst Anfang März 2023 ins höchste Staatsamt gewählt worden, nachdem sein Vorgänger Nguyen Xuan Phuc ebenfalls wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten war. Nach seiner Wahl durch das Parlament hatte Thuong einen entschlossenen Kampf "gegen Korruption und andere negative Erscheinungen" angekündigt.
Das autoritär regierte südostasiatische Land wird von der Kommunistischen Partei geführt. Die größte politische Macht liegt bei Parteichef Nguyen Phu Trong, die wichtigsten Entscheidungen im Land werden in der Regel von den Mitgliedern des mächtigen Politbüros getroffen.
P.Sousa--PC