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Iranische Nobelpreisträgerin Mohammadi: "Geschlechterapartheid unter Strafe stellen"
Die in Teheran inhaftierte iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi hat dazu aufgerufen, "Geschlechterapartheid" unter Strafe zu stellen und eine "systematische und institutionalisierte Ausgrenzung" der Frauen im Iran angeprangert. "Die Islamische Republik (Iran) bedient sich der hinterlistigsten Politik und der hinterhältigsten Methoden, um Geschlechterapartheid durchzusetzen", kritisierte Mohammadi in einem am Freitag anlässlich des internationalen Frauentags veröffentlichten Brief.
Darin kritisierte sie auch die Ausgrenzung von Frauen durch die radikalislamischen Taliban in Afghanistan, die seit 2021 wieder an der Macht sind und die Rechte der Freuen seitdem massiv beschnitten haben.
"Wir Frauen aus dem Iran und Afghanistan (...) fordern, dass internationale Institutionen, feministische Organisationen, Demokratiebewegungen, die Medien und vor allem die Vereinten Nationen unseren Kampf für unsere Menschenrechte und für Freiheit (...) unmissverständlich unterstützen, indem sie geschlechtsspezifische Apartheid unverzüglich als Verbrechen einstufen", schrieb die Friedensnobelpreisträgerin.
Mohammadi gilt als bedeutende Vertreterin der Protestbewegung im Iran, die im September 2021 nach dem Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini begonnen hatten. Die Frauenrechtlerin, die "für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und Freiheit für alle" mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war, wurde in den vergangenen 25 Jahren wegen ihres Engagements gegen den Schleierzwang für Frauen und gegen die Todesstrafe im Iran immer wieder verurteilt und inhaftiert. Seit November 2021 sitzt sie erneut im Gefängnis und hat ihren Ehemann und ihre in Paris lebenden Kinder seit Jahren nicht mehr gesehen.
A.Aguiar--PC