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Nach Ermordung von Staatsanwalt in Ecuador: Großeinsatz der Armee in Gefängnis
Nach Ermordung von Staatsanwalt in Ecuador: Großeinsatz der Armee in Gefängnis / Foto: Marcos PIN - AFP

Nach Ermordung von Staatsanwalt in Ecuador: Großeinsatz der Armee in Gefängnis

Mit einem Großaufgebot an hunderten Sicherheitskräften sind Polizei und Militär in der ecuadorianischen Hafenstadt Guayaquil in einen Gefängniskomplex eingedrungen. "Armee- und Polizeikräfte führen einen weiteren Einsatz durch", erklärte die Armee am Donnerstag im Onlinedienst X, früher Twitter. Ziel sei es, die innere und äußere Umgebung der Haftanstalt zu kontrollieren.

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Journalisten der Nachrichten Agentur AFP sahen am Morgen Panzer vor dem weitläufigen Komplex stehen. Ein von der Armee verbreitetes Video zeigte, wie schwer bewaffnete und vermummte Soldaten in das Gefängnis eindringen.

Die Behörden machten keine weiteren Angaben zu den Gründen für den Einsatz. Allerdings handelte es sich im dasselbe Hochsicherheitsgefängnis, aus dem vor fast zwei Wochen einer der mächtigsten Drogenbosse des Landes, José Adolfo Macías alias "Fito", ausgebrochen war.

Sein Ausbruch war der Auslöser für eine beispiellose Welle von Gewalt in dem südamerikanischen Land. Präsident Daniel Noboa erklärte daraufhin den Ausnahmezustand, setzte die Armee gegen das organisierte Verbrechen ein und verhängte eine nächtliche Ausgangssperre. Die Banden schlugen zurück und erklärten der Staatsgewalt den "Krieg". Mit Gefängnisaufständen, Geiselnahmen und Anschlägen terrorisieren sie seitdem das ganze Land, rund 20 Menschen wurden bereits getötet.

Ebenfalls in der Hafenstadt Guayaquil war am Mittwoch der Staatsanwalt ermordet worden, der die Ermittlungen zu einer aufsehenerregenden Geiselnahme in einem Fernsehstudio leitete. Laut Behördenangaben wurde César Suárez in seinem Auto erschossen. Die Polizei gab am Donnerstag die Festnahme von zwei Verdächtigen bekannt.

Ecuador liegt zwischen Kolumbien und Peru, den beiden größten der Welt, galt aber lange als vergleichsweise friedlich und stabil. In den vergangenen Jahren wurde das Land dann selbst zu einer Drehscheibe für den internationalen Drogenhandel. Seitdem hat auch die Gewaltkriminalität massiv zugenommen. Auch in den Gefängnissen kommt es immer wieder zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen verfeindeten Banden.

A.Aguiar--PC