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Regierungskritischer Bischof in Nicaragua aus dem Gefängnis entlassen
In Nicaragua sind der regierungskritische Bischof Rolando Álvarez und eine Reihe weiterer Geistlicher aus dem Gefängnis entlassen worden. Álvarez, ein weiterer Bischof, 15 Priester und zwei Seminaristen seien freigelassen und in den Vatikan geflogen worden, erklärte die Präsidentschaft des mittelamerikanischen Landes am Sonntag. Die Vereinbarung zur Freilassung habe das Ziel gehabt, die Beziehungen zu Vatikan zu verbessern.
Der 57-jährige Álvarez, ein prominenter Kritiker von Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega, war 2022 festgenommen und im Februar 2023 zu mehr als 26 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der zuständige Richter erklärte damals, der Bischof sei ein "Landesverräter", der sich "der Konspiration und der Verbreitung von falschen Nachrichten" schuldig gemacht habe.
Álvarez hatte sich zuvor geweigert, ein von der Regierung gechartertes Flugzeug zu betreten, mit dem mehr als 200 andere politische Gefangene in die USA abgeschoben wurden. Der Bischof wirft dem linksgerichteten Staatschef Ortega vor, die Religionsfreiheit zu unterdrücken.
Die Beziehungen zwischen der nicaraguanischen Regierung und der katholischen Kirche sind seit 2018 stark angespannt. Damals hatten Demonstranten, die den Rücktritt Ortegas forderten, Zuflucht in Kirchen gefunden. Der Präsident wirft dem katholischen Klerus vor, zusammen mit der US-Regierung ein Komplott zu seinem Sturz zu schmieden.
Der ehemalige Guerillakommandant Ortega ist seit 2007 in dem zentralamerikanischen Land ununterbrochen an der Macht. Seine Kritiker werfen ihm vor, einen zunehmend autoritären Regierungsstil entwickelt zu haben und massiv gegen die Opposition vorzugehen. Ortega hatte das Land bereits einmal zwischen 1979 und 1990 regiert, nachdem die von ihm angeführte Sandinisten-Guerilla den Diktator Anastasio Somoza gestürzt hatte.
J.V.Jacinto--PC