Portugal Colonial - Orthodoxer Priester in Griechenland wegen Betrugs mit Hilfsorganisation vor Gericht

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Orthodoxer Priester in Griechenland wegen Betrugs mit Hilfsorganisation vor Gericht
Orthodoxer Priester in Griechenland wegen Betrugs mit Hilfsorganisation vor Gericht / Foto: Louisa GOULIAMAKI - AFP/Archiv

Orthodoxer Priester in Griechenland wegen Betrugs mit Hilfsorganisation vor Gericht

In Griechenland sollen ein orthodoxer Priester und seine Frau sich mit Geld, das für ihre Hilfsorganisation für arme Kinder gedacht war, lieber eine Immobilie und Schmuck gekauft haben. Die Justiz leitete am Donnerstag ein Strafverfahren gegen das Paar wegen Geldwäsche und Untreue ein, ihnen drohen nun Haftstrafen von zehn bis 20 Jahren. Die Polizei ermittelt seit mehr als einem Jahr in dem Fall.

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Der Priester hatte eine Organisation für arme Kinder mit dem Namen Arche der Welt gegründet, um die sich seine Frau kümmerte. Ihr wird nun Betrug, Veruntreuung von Geldern und Geldwäsche zur Last gelegt. Ihr Mann soll sich wegen Anstiftung zu diesen Vergehen vor Gericht verantworten.

Die griechische Nachrichtenagentur ANA berichtete unter Berufung auf den Ermittlungsbericht, das Paar habe im Namen der Hilfsorganisation große, ungerechtfertigte Ausgaben getätigt. Demnach kaufte es eine Immobilie im nordgriechischen Epirus und nahm sich zwei Millionen Euro aus dem Vermögen von Arche der Welt, ohne das Geld für die Zwecke der Hilfsorganisation auszugeben.

In einer Wohnung der Organisation, die von dem Priester genutzt wurde, hätten die Ermittler Uhren und Schmuck im Wert von 470.000 Euro gefunden, berichtete ANA weiter. 300.000 Euro aus dem Vermögen der Organisation seien unauffindbar.

Arche der Welt hatte in Athen und anderen Städten des Landes Heime für Straßenkinder und Kinder aus armen Familien betrieben. Im November 2022 wurden Ermittlungen eingeleitet, die nicht nur die Betrügereien mit den Spendengeldern, sondern auch Vorwürfe betrafen, dass Kinder in den Heimen Gewalt und sexuellen Missbrauch erfuhren. Die Ermittlungen zu den mutmaßlichen Übergriffen sind noch nicht abgeschlossen. Der orthodoxe Priester, der alle Vorwürfe zurückweist, soll sich im April wegen dieser Fälle vor einem Strafgericht in Athen verantworten.

Die Strafverfahren bedeuten für die Hilfsorganisation und ihre Gründer einen tiefen Fall. Arche der Welt, die hunderte Kinder in ihren Heimen aufgenommen hatte, war mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. So erhielt die Organisation 2018 den Europäischen Bürgerpreis, der vom EU-Parlament vergeben wird. Als der Skandal um die Organisation vergangenes Jahr bekannt geworden war, tauschte die griechische Regierung die Leitung und den Verwaltungsrat von Arche der Welt vollständig aus.

G.M.Castelo--PC