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Weitere Festnahmen wegen Anschlagsplan auf Kölner Dom - Polizei vermutet Netzwerk
Im Zusammenhang mit möglichen Anschlagsplänen auf den Kölner Dom hat die Polizei drei weitere Verdächtige in Gewahrsam genommen. Die mutmaßlichen Islamisten sollen Komplizen des Mannes sein, der bereits am Heiligabend festgenommen wurde, wie die Kölner Polizei am Sonntag auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz mitteilte. Etwa 1000 Polizeibeamte waren zum Jahreswechsel rund um den Dom im Sondereinsatz. Zu größeren Zwischenfällen kam es nicht.
Neue Hinweise des Bundeskriminalamts und des Bundesnachrichtendiensts erlaubten es den Ermittlern, ein konkretes Bild von den Anschlagsplänen zu zeichnen: Der Anschlag sollte offenbar mit einem Auto ausgeführt werden, dahinter steht mutmaßlich ein Täternetzwerk mit Verbindungen nach Zentralasien. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach von "islamistischen Personen und Personengruppen", die "im Moment aktiver sind als sonst".
Das "vermeintliche Anschlagsmittel" sei ein Pkw, sagte der Leiter der Verkehrsdirektion der Kölner Polizei, Frank Wißbaum. Auf welche Weise der Anschlag ausgeführt werden sollte, sei der Polizei noch nicht bekannt.
Die Sicherheitsvorkehrungen für die Silvesternacht rund um den Kölner Dom seien nach den neuen Erkenntnissen noch einmal verstärkt worden, sagte Wißbaum. Beamte hätten die Tiefgarage unter dem Kölner Dom mit Sprengstoffspürhunden untersucht. Dabei sei allerdings nichts Verdächtiges festgestellt worden. "Wir haben Stand jetzt keine Dinge gefunden, die auf einen unmittelbaren Anschlag hindeuten", sagte Wißbaum. Die Verdächtigen seien nun "in staatlicher Obhut" und könnten "nicht weiter kommunizieren und agieren".
Kölns Polizeipräsident Johannes Hermanns sagte, die drei Festgenommenen stünden in Verbindung mit einem Tadschiken, der an Heiligabend in Wesel festgenommen wurde. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass es offenkundig ein Netzwerk von Verdächtigen gebe. Mit Blick auf den Kreis der Verdächtigen sprach Wißbaum von einem "Geflecht von Menschen aus Zentralasien".
Innenminister Reul zeigte sich überzeugt von der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen. "Die Polizei hat alle Vorkehrungen getroffen, damit Bürgerinnen und Bürger ein sicheres Silvester feiern können", sagte der CDU-Politiker. "Ich glaube, in Köln kann man heute ruhig feiern."
Rund um den Dom war in der Nacht eine große Zahl von Polizisten im Einsatz - zum Teil mit Schutzwesten und Helmen ausgerüstet. Die Messen im Dom am Silvesterabend und am Neujahrsmorgen verliefen ohne Zwischenfälle.
Bereits seit Weihnachten sind die Sicherheitskräfte in Köln wegen einer Terrorwarnung in verstärkter Alarmbereitschaft. Nach dem "Gefahrenhinweis" hatte die Kölner Polizei am Tag vor Heiligabend den Dom mit Spürhunden durchsucht. Sprengstoff wurde dabei nicht gefunden. Die Weihnachtsmessen fanden in den folgenden Tagen unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen statt.
T.Vitorino--PC