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Gericht in Guatemala ordnet Freilassung von Anti-Korruptions-Staatsanwältin an
Das oberste Gericht von Guatemala hat die Freilassung der Anti-Korruptions-Staatsanwältin Virginia Laparra angeordnet, die in einem international kritisierten Prozess wegen Amtsmissbrauchs zu vier Jahren Haft verurteilt worden war. Die Justiz habe der Anordnung innerhalb von fünf Tagen nachzukommen, erklärte die Strafkammer des Gerichts am Dienstag laut Medienberichten. Laparras Anwälte bestätigten die Entscheidung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Dabei berücksichtigte die Kammer, dass Laparra bereits fast die Hälfte ihrer Haftstrafe abgesessen hatte - sie hatte bereits vor ihrer Verurteilung im Dezember 2022 für zehn Monate im Gefängnis gesessen.
Die 43-jährige Laparra war die Chefin der Regionalabteilung der Sonderstaatsanwaltschaft gegen Straflosigkeit (Feci) in Quetzaltenango. Im Februar 2022 war sie in einer offensichtlichen Vergeltungsmaßnahme für ihre Bemühungen zur Korruptionsbekämpfung festgenommen worden. Das Urteil gegen sie war von den USA, der Europäischen Union und Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International kritisiert worden.
Gegen Laparra läuft noch ein zweites Verfahren in Quetzaltenango wegen der mutmaßlichen Weitergabe von vertraulichen Informationen. Für den Prozessbeginn steht allerdings noch kein Datum fest - die Staatsanwaltschaft versucht, den für den Fall verantwortlichen Richter auszutauschen, der Laparra im Juli Hausarrest gestattet hatte.
Laparra ist eine von mehreren verhafteten früheren Staatsanwältinnen und -anwälten, die in Korruptionsfällen ermittelt hatten. Die Generalstaatsanwältin Consuelo Porras war gegen sie vorgegangen. Porras selbst ist mit US-Sanktionen im Zusammenhang mit ihrem Vorgehen gegen den designierten Präsidenten Bernardo Arévalo belegt, Washington hat sie auf eine Liste von "korrupten" und "undemokratischen" Akteuren gesetzt.
T.Batista--PC