Portugal Colonial - Luxusgeschenke der Pharmaindustrie: Justiz ermittelt gegen französische Ministerin

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Luxusgeschenke der Pharmaindustrie: Justiz ermittelt gegen französische Ministerin
Luxusgeschenke der Pharmaindustrie: Justiz ermittelt gegen französische Ministerin / Foto: Ludovic MARIN - AFP/Archiv

Luxusgeschenke der Pharmaindustrie: Justiz ermittelt gegen französische Ministerin

Sie soll in ihrer Zeit als Apothekerin Champagner und Luxusuhren im Wert von 20.000 Euro von einem Pharma-Unternehmen angenommen und nicht deklariert haben: Die gerade erst ernannte französische Übergangs-Gesundheitsministerin Agnès Firmin Le Bodo bestätigte am Freitag, dass die Justiz Ermittlungen gegen sie aufgenommen habe. "Die Ermittlungen betreffen meine Zeit als Apothekerin", sagte Firmin Le Bodo dem Sender France Bleu Normandie, ohne nähere Angaben zu machen.

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Zuvor hatte das Investigativ-Medium "Mediapart" berichtet, dass Firmin Le Bodo zwischen 2015 und 2020 gut 20 Mal Luxusgeschenke erhalten habe, darunter auch Magnumflaschen Champagner und Gutscheine für Wochenendreisen. Das Labor "Urgo wollte auf diese Weise die Apotheken als Kunden binden und die Gewinne erhöhen", schrieb "Mediapart".

Das Labor Urgo war im Januar 2023 in Dijon zu einer Geldstrafe von gut einer Million Euro verurteilt worden, weil es Apothekern Geschenke gemacht hatten, um dafür den Verzicht auf Rabatte zu erreichen - eine streng verbotene Praxis.

Nach den Recherchen von Mediapart befasste sich die Justiz anschließend mit den Empfängern der Geschenke. Die aktuelle Gesundheitsministerin soll zu denen gehört haben, die insgesamt die teuersten Geschenke erhalten hatte.

Der bisherige Gesundheitsminister Aurélien Rousseau war aus Protest über das in dieser Woche verabschiedete Einwanderungsgesetz zurückgetreten, das Parallelen zum Programm der Rechtspopulisten aufweist.

Hochschulministerin Sylvie Retailleau reichte deswegen ebenfalls ihren Rücktritt ein, den Präsident Emmanuel Macron und Premierministerin Elisabeth Borne aber ablehnten. Ihr wurde zugesagt, dass die besonders umstrittene Abschiebekaution für ausländische Studierende aus Nicht-EU-Ländern noch überarbeitet werde - falls der Verfassungsrat sie nicht direkt kippe.

P.L.Madureira--PC